Mo 03.02.2025, 20.00 Uhr | Elbphilharmonie, Großer Saal
Jörg Widmann: „Cantata in tempore belli“ für Alt, Sprechstimme, Chor, Orgel und Orchester - nach Texten von Friedrich Hölderlin, Friedrich von Logau, Matthias Claudius, Wolfgang Borchert und aus der Bibel – Uraufführung
Wolfgang Amadeus Mozart: Missa c-Moll KV 427 „Große c-Moll-Messe“ für Soli, Chor und Orchester
Dirigent: Kent Nagano
Alt: Ida Aldrian
Sopran I: Katharina Konradi
Sopran II: Ida Aldrian
Tenor: Seungwoo Simon Yang
Bass: Jóhann Kristinsson
Chor der KlangVerwaltung
Choreinstudierung: Christiane Büttig
Sprecher: Jens Harzer
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Kent Nagano gilt als einer der herausragenden Dirigenten sowohl für das Opern- als auch das Konzertrepertoire. Seit der Spielzeit 2015/16 ist er Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper und Hamburgischer Generalmusikdirektor des Philharmonischen Staatsorchesters. Sehr stark setzt er sich zudem als Künstlerischer Leiter des Wagner Projektes „The Wagner Cycles“ der Dresdner Musikfestspiele mit dem Dresdner Festspielorchester und Concerto Köln und als Schirmherr der Herrenchiemsee Festspiele ein. Seit 2006 ist er Ehrendirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, seit 2019 von Concerto Köln, seit 2021 des Orchestre symphonique de Montréal sowie seit 2023 des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.
Die Saison 2024/25 ist die letzte Spielzeit von Kent Nagano als Generalmusikdirektor in Hamburg und bringt vier Neuproduktionen unter der musikalischen Leitung Naganos an die Staatsoper: Carl Orffs Trionfi, Richard Strauss' Ariadne auf Naxos, Unsuk Chins Die Dunkle Seite des Mondes, sowie Rodolphe Bruneau-Boulmiers Die Illusionen des William Mallory. Darüber hinaus dirigiert Nagano wie in jeder Saison Sinfoniekonzerte mit dem Philharmonischen Staatsorchester in der Elbphilharmonie, darunter die Neujahrsaufführung sowie die Uraufführung von Alex Nantes Symphonie Anahata, einem Auftragswerk des Philharmonischen Staatsorchesters.
Höhepunkte der vergangenen Spielzeiten in Hamburg waren u. a. Opernproduktionen wie Boris Godunow, Salome, Aufführungen von Sciarrinos Venere e Adone und Brittens Peter Grimes, Les Troyens, Lulu, Lessons in Love and Violence und die Uraufführung Stilles Meer sowie Les Contes d’Hoffmann in der Neuinszenierung von Daniele Finzi Pasca (bei EuroArts auf DVD erschienen, Februar 2022) die „Philharmonische Akademie“ in St. Michaelis, Open-Air-Konzerte auf dem Rathausmarkt sowie die Uraufführung von Pascal Dusapins Werk Waves für Orgel und Orchester in der Elbphilharmonie. Orchestertourneen mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg führten Kent Nagano in den vergangenen Jahren nach Japan, Spanien und Südamerika.
Zudem dirigiert Kent Nagano in der Saison 2024/25 unter anderem das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in Passau, das Orchestre symphonique de Montréal in Montréal und das Deutsche Symphonie-Orchester in Berlin. Darüber hinaus leitet er Dusapins Il Vaggio, Dante in einer Inszenierung von Claus Guth an der Pariser Oper und die Wiederaufnahme von Ligetis Le Grand Macabre in einer Inszenierung von Krzysztof Warlikowski an der Bayerischen Staatsoper in München.
Als vielgefragter Gastdirigent arbeitet Kent Nagano regelmäßig weltweit mit den führenden internationalen Orchestern, u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Orchestre Philharmonique Radio France, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Orchestre de l’Opéra national in Paris, dem Chicago sowie Detroit Symphony Orchestra, dem Radio Filharmonisch Orkest und den Wiener Symphonikern. Ein besonderes Projekt war die Bernstein-Oper A quiet place an der Pariser Oper. Weitere Opernproduktionen waren u. a. die Uraufführung von Dusapins Il viaggio, dante bei dem Festival d‘Aix-en-Provence, Hindemiths Cardillac, Henzes Die Bassariden und die Uraufführung von Saariahos L’amour de loin bei den Salzburger Festspielen. Zu den weiteren Uraufführungen, die er dirigiert hat, zählen Bernsteins A White House Cantata sowie die Opern Alice in Wonderland von Unsuk Chin, Three Sisters von Peter Eötvös und The Death of Klinghoffer und El Niño von John Adams.
Unter der künstlerischen Gesamtleitung von Kent Nagano und dem Intendanten der Dresdner Musikfestspiele Jan Vogler wird Wagners „Ring-Tetralogie“ im Rahmen des mehrjährigen Projekts "The Wagner Cycles" der Dresdner Musikfestspiele von 2023 bis 2026 neu erarbeitet – im künstlerischen Kontext seiner Entstehungszeit, auf Basis aktueller Erkenntnisse der Wagner- und Aufführungspraxis-Forschung, eingebunden in ein umfangreiches Rahmenprogramm. Den Auftakt bildete 2023 die Aufführung von Das Rheingold bei den Dresdner Musikfestspielen sowie die Tournee nach Köln, Ravello und Luzern unter der musikalischen Leitung von Kent Nagano. Mit Die Walküre folgte 2024 das zweite Werk der epochalen Erzählung in Prag, Amsterdam, Köln, Dresden, Hamburg und Luzern. 2025 widmet sich das Projekt Richard Wagners Siegfried in internationalen Konzert- und Opernhäusern als historisch informierte und konzertant Aufführungen.
Die Höhepunkte von Kent Naganos Zusammenarbeit mit dem Orchestre symphonique de Montréal von 2006 bis 2020 waren u. a. die Einweihung des neuen Konzertsaals Maison symphonique im September 2011, die Aufführung der kompletten Zyklen der Symphonien von Beethoven und Mahler, Schönbergs Gurrelieder, der konzertanten Versionen von Wagners Tannhäuser, Tristan und Isolde und Das Rheingold, Honeggers Jeanne d’Arc au Bücher sowie Messiaens Saint François d’Assise. Tourneen führten Nagano und das Orchester nach Kanada inklusive der nördlichen Territorien, Japan, Südkorea, Europa (zuletzt 2019), Südamerika und durch die USA. Im Juli 2018 dirigierte Kent Nagano das Orchester mit der Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki beim Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele.
Zu seinen Einspielungen mit dem Orchestre symphonique de Montréal bei Sony Classical/Analekta gehören 2013 Mahlers Orchesterlieder mit Christian Gerhaher sowie 2015 eine Gesamtaufnahme aller Symphonien von Beethoven. 2016 erschien bei Decca die von Nagano im März 2015 dirigierte Nordamerika-Premiere von L’Aiglon auf CD, einer selten aufgeführten Oper von Honegger und Ibert. Ferner erschien bei Decca 2016 Danse Macabre mit Werken von Dukas, Saint-Saens, Ives u. a. sowie 2018 Bernsteins A quiet place anlässlich des 100. Geburtstagsjubiläum des Komponisten. 2019 erschien John Adams’ Common tones in simple time und Harmonielehre bei Decca und 2020 die Lukas-Passion von Penderecki bei BIS sowie die Einspielung von Werken von Alberto Ginastera, Bernstein und Samy Moussa bei Analekta.
Während seiner Zeit als Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München von 2006 bis 2013 hat Kent Nagano deutliche Akzente gesetzt. Unter seiner musikalischen Leitung wurden die Opern Babylon von Jörg Widmann, Das Gehege von Wolfgang Rihm und Alice in Wonderland von Unsuk Chin uraufgeführt. Darüber hinaus leitete er Neuproduktionen wie Mussorgskys Boris Godunow und Chowanschtschina, Strauss‘ Ariadne auf Naxos und Die Schweigsame Frau, Poulencs Dialogues des Carmelites, Messiaens Saint François d’Assise, Bergs Wozzeck, George Benjamins Written on skin und Wagners Der Ring des Nibelungen. Tourneen mit dem Bayerischen Staatsorchester führten Nagano und das Orchester durch Europa und nach Japan. Neben Einspielungen der Symphonien Nr. 4 und 7 von Bruckner bei Sony hat Kent Nagano mit dem Bayerischen Staatsorchester verschiedene Opernaufführungen auf DVD veröffentlicht: Unsuk Chins Oper Alice in Wonderland (2008) und Mussorgskys Chowanschtschina (2009) bei unitel classica/medici arts, Dialogue des Carmélites bei Bel Air Classiques (2011) sowie Lohengrin (2010) bei Decca.
Eine weitere wichtige Station in Naganos Laufbahn war seine Zeit als künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin von 2000 bis 2006. Mit dem Orchester führte er u. a. Schönbergs Moses und Aron auf (in Zusammenarbeit mit der Los Angeles Opera) und gastierte bei den Salzburger Festspielen mit Zemlinskys Der König Kandaules und Schrekers Die Gezeichneten sowie im Festspielhaus Baden-Baden mit Parsifal und Lohengrin, inszeniert von Nikolaus Lehnhoff. Parsifal, Die Gezeichneten und Lohengrin sind auf DVD erschienen. Zu Naganos Aufnahmen mit dem Orchester gehören Bernsteins Mass, Bruckners Symphonien Nr. 3 und 6, Beethovens Christus am Ölberge, Wolfs Mörike-Lieder, Mahlers Symphonie Nr. 8, Schönbergs Jakobsleiter und Friede auf Erden sowie Johannes Brahms‘ Symphonie Nr. 4 und Arnold Schönbergs Variationen für Orchester op. 31, erschienen bei Harmonia Mundi. Als Ausdruck der Verbundenheit ernannte das Orchester seinen scheidenden Chefdirigenten 2006 zum Ehrendirigenten – eine Auszeichnung, die in der sechzigjährigen Geschichte des Orchesters erst zum zweiten Mal vergeben wurde. Bis heute verbindet ihn eine enge Freundschaft mit dem Orchester.
Im Oktober 2019 erschien die 4-CD-Box mit Kent Nagano, der Pianistin Mari Kodama und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin mit sämtlichen Klavierkonzerten Beethovens, inklusive des Nullten, sowie mit dessen Rondo für Klavier und Orchester WoO 6, dem Tripelkonzert für Klavier, Violine und Violoncello op. 56 und den Eroica-Variationen op. 35 bei Berlin Classics.
Mit Labels wie BIS, Decca, Sony Classical, FARAO Classics und Analekta verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, aber auch Berlin Classics, Erato, Teldec, Pentatone, Deutsche Grammophon und Harmonia Mundi ergänzen seine Diskografie. Seine Aufnahmen von Busonis Doktor Faust mit der Opéra National de Lyon, Prokofjews Peter und der Wolf mit dem Russian National Orchestra sowie Kaija Saariahos L’amour de loin mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin wurden mit einem Grammy ausgezeichnet.
Anlässlich Kent Naganos 70. Geburtstag erschien im Oktober 2021 eine 3-CD-Box mit Werken von Messiaen bei dem BR Klassik Label. Die Veröffentlichung beinhaltet Live-Mitschnitte von Messiaens Poèmes pour Mi, Chronochromie und La Transfiguration de Notre Seigneur Jésus-Christ von Konzerten mit dem Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks, die die enge Vertrautheit Naganos mit der Musiksprache Messiaens auf besondere Weise zeigen.
Im September 2021 veröffentlichte Kent Nagano im Berlin Verlag sein zweites Buch, in „10 Lessons of my Life“ erinnert er sich an sehr persönliche Begegnungen seines Lebens, aus denen er nicht nur für seine Karriere Entscheidendes gelernt hat. Darunter finden sich unter anderen die isländische Pop-Künstlerin Björk, Frank Zappa, Leonard Bernstein, Pierre Boulez oder auch der Physik-Nobelpreisträger Donald Glaser. 2015 veröffentlichte Kent Nagano mit “Erwarten Sie Wunder!” im Berlin Verlag ein Plädoyer für die Klassische Musik. 2019 wurde das Buch bei dem kanadischen Verlag McGill-Queen‘s University Press unter dem Titel ″Classical Music – Expect the Unexpected“ auf Englisch sowie 2015 unter „Sonnez, merveilles!“ auf Französisch bei Éditions du Boréal herausgegeben.
Als gebürtiger Kalifornier hält Kent Nagano engen Kontakt zu seiner Heimat. Von 1978 bis 2009 war er Music Director beim Berkeley Symphony Orchestra und ist dort weiterhin als Conductor Laureate tätig. Seine ersten großen Erfolge feierte er 1984 beim Boston Symphony Orchestra, als Messiaen ihn für die Uraufführung seiner Oper Saint François d’Assise zum Assistenten des Dirigenten Seiji Ozawa ernannte. Sein Erfolg in den USA führte zu Berufungen in Europa: Von 1988 bis 1998 war er Music Director der Opéra National de Lyon und von 1991 bis 2000 Music Director des Hallé Orchestra. 2003 wurde Nagano zum ersten Music Director der Los Angeles Opera ernannt, nachdem er bereits zwei Jahre lang Principal Conductor der Oper gewesen war.
Seit 2005 ist Kent Nagano Ehrendoktor der McGill University in Montréal, seit 2006 Ehrendoktor der Université de Montréal und seit 2018 Ehrendoktor der San Francisco State University. 2021 ernannte ihn die Hochschule für Musik und Theater Hamburg zum Professor. Seit 2017 ist Kent Nagano „Compagnon“ des „Ordre des arts et des lettres“ von Québec und im Herbst 2023 wurde Kent Nagano außerdem der Titel des „Chevalier“ im „Ordre des art et des lettres“ Frankreichs verliehen. Im Februar 2024 wurde Kent Nagano durch den Bundespräsidenten mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und im Juni 2024 wurde ihm der Order of Canada, die höchste zivile Auszeichnung von Kanada verliehen. Kent Nagano wurde 2024 mit dem renommierten Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet.
Geburtsort:
Bruck an der Mur, Österreich
Studium:
An der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Leopold Spitzer und Karlheinz Hanser; Studien für Musikdramatische Darstellung, Lied und Oratorium bei KS Marjana Lipovšek mit Auszeichnung; Mitglied im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Hamburg (2012/13-2013/14)
Meisterklassen:
Bei Ann Murray, Bernarda Fink, Reri Grist, Peter Kooij, Andrew Watts, Thomas Hampson, Wicus Slabbert, Alan Titus, Brigitte Fassbaender, u. a.
Auszeichnungen:
Dr.-Wilhelm-Oberdörffer-Preis der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper (2014), Preisträgerin der Jury-Wertung beim internationalen Gesangswettbewerb „Stella Maris“ (2014)
Bezug zur Staatsoper:
Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg seit der Spielzeit 2019/20
Wichtige Partien:
Wellgunde (Das Rheingold und Götterdämmerung), Siegrune und Rossweiße (Die Walküre), Blumenmädchen und Stimme aus der Höhe (Parsifal ), 2. Magd (Daphne), Feodor (Boris Godunow), Maddalena (Rigoletto), Hänsel (Hänsel und Gretel), Isabella (L’Italiana in Algeri), Adalgisa (Norma), Idamante (Idomeneo), Dritte Dame (Die Zauberflöte), Rosina (Il Barbiere di Siviglia), Penelope (Il Ritorno d´Ulisse in Patria), Mercedes (Carmen), Tisbe (La Cenerentola), Laura (Luisa Miller), Flora und Annina (La Traviata), Cherubino (Le Nozze di Figaro), Dorabella (Così fan tutte), Meg Page (Falstaff), Dryade (Ariadne auf Naxos), Orlofski (Die Fledermaus) u. a.
Bühnen:
Elbphilharmonie, Concertgebouw Amsterdam, Kölner Philharmonie, Wiener Konzerthaus, Musikverein Wien, Staatstheater Nürnberg, Grafenegg Festival, Laeiszhalle Hamburg, Barocktage Melk, Styriarte, Internationales Brucknerfest Linz, Staatsoper Unter den Linden, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Andreas Homoki, Georg Schmiedleitner, Laura Scozzi, Mariame Clément, Verena Stoiber, Peter Konwitschny, Stéphane Braunschweig, David Bösch, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Simone Young, Kent Nagano, Martin Haselböck, Marcus Bosch, Yutaka Sado, Pablo Heras-Casado, Christopher Moulds, Cornelius Meister, Fabio Luisi, Andrés Orozco-Estrada, Simon Gaudenz u. a.
Geburtsort:
Bischkek, Kirgisistan
Studium:
Gesangsausbildung bei Julie Kaufmann in Berlin, Masterstudium in Liedgestaltung bei Christiane Iven und Donald Sulzen an der Hochschule für Musik und Theater München
Meisterklassen:
mit Helmut Deutsch und Klesie Kelly-Moog
Auszeichnungen:
BBC New Generation Artist (2018–20), Gewinn des Deutschen Musikwettbewerbs in Bonn (2016), Sonderpreis der Walter und Charlotte Hamel Stiftung, Preisträgern des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ und der Sommerakademie Mozarteum (2015), 1. Preis des Kulturkreises Gasteig München in der Wertung „Lied-Duo“ (2015); Stipendiatin der Paul-Hindemith-Gesellschaft Berlin, der Yehudi Menuhin Stiftung „Live Music Now“ und der Studienstiftung des deutschen Volkes
Bezug zur Staatsoper:
Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg seit der Spielzeit 2018/19
Wichtige Partien:
Pamina (Die Zauberflöte), Gretel (Hänsel und Gretel), Adele (Die Fledermaus), Susanna (Le Nozze di Figaro), Zerlina (Don Giovanni), Zdenka (Arabella), Ännchen (Der Freischütz), Anne Frank (Das Tagebuch der Anne Frank), u. a.
Bühnen:
Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Elbphilharmonie, Kammeroper München, Theater Hof, Mainfranken Theater Würzburg, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Lionel Bringuier, Paavo Järvi, Thomas Hengelbrock, Patrick Lange, Konrad Junghänel, u. a.
Geburtsort:
Bruck an der Mur, Österreich
Studium:
An der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Leopold Spitzer und Karlheinz Hanser; Studien für Musikdramatische Darstellung, Lied und Oratorium bei KS Marjana Lipovšek mit Auszeichnung; Mitglied im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Hamburg (2012/13-2013/14)
Meisterklassen:
Bei Ann Murray, Bernarda Fink, Reri Grist, Peter Kooij, Andrew Watts, Thomas Hampson, Wicus Slabbert, Alan Titus, Brigitte Fassbaender, u. a.
Auszeichnungen:
Dr.-Wilhelm-Oberdörffer-Preis der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper (2014), Preisträgerin der Jury-Wertung beim internationalen Gesangswettbewerb „Stella Maris“ (2014)
Bezug zur Staatsoper:
Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg seit der Spielzeit 2019/20
Wichtige Partien:
Wellgunde (Das Rheingold und Götterdämmerung), Siegrune und Rossweiße (Die Walküre), Blumenmädchen und Stimme aus der Höhe (Parsifal ), 2. Magd (Daphne), Feodor (Boris Godunow), Maddalena (Rigoletto), Hänsel (Hänsel und Gretel), Isabella (L’Italiana in Algeri), Adalgisa (Norma), Idamante (Idomeneo), Dritte Dame (Die Zauberflöte), Rosina (Il Barbiere di Siviglia), Penelope (Il Ritorno d´Ulisse in Patria), Mercedes (Carmen), Tisbe (La Cenerentola), Laura (Luisa Miller), Flora und Annina (La Traviata), Cherubino (Le Nozze di Figaro), Dorabella (Così fan tutte), Meg Page (Falstaff), Dryade (Ariadne auf Naxos), Orlofski (Die Fledermaus) u. a.
Bühnen:
Elbphilharmonie, Concertgebouw Amsterdam, Kölner Philharmonie, Wiener Konzerthaus, Musikverein Wien, Staatstheater Nürnberg, Grafenegg Festival, Laeiszhalle Hamburg, Barocktage Melk, Styriarte, Internationales Brucknerfest Linz, Staatsoper Unter den Linden, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Andreas Homoki, Georg Schmiedleitner, Laura Scozzi, Mariame Clément, Verena Stoiber, Peter Konwitschny, Stéphane Braunschweig, David Bösch, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Simone Young, Kent Nagano, Martin Haselböck, Marcus Bosch, Yutaka Sado, Pablo Heras-Casado, Christopher Moulds, Cornelius Meister, Fabio Luisi, Andrés Orozco-Estrada, Simon Gaudenz u. a.
Geburtsort:
Gwangyang, Südkorea
Studium:
Gesang an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Prof. Carolyn Grace James
Meisterklassen:
Bo Skovhus, Eytan Pessen, Lioba Braun, Brigitte Eisenfeld, Gregory Kunde, Chris Merritt, Piotr Beczala, Dorothea Röschmann, Kwangchul Youn, Olga Peretyatko, Ralph Strehle, Harald Stamm, u.a.
Auszeichnungen:
1. Preis beim Elise Meyer Wettbewerb (2020), 1. Preis des Mozart Gesangswettbewerb (2020), Sonderpreis und 2. Preis des Maritim Musikpreis (2019), 2. Preis des Maritim Musikpreis (2018), 1. Preis des Korean Gesangswettbewerbes (2015), 1. Preis des Korea Talent Award (2015), 1. Preis des Ehwa & Kyunghyang Wettbewerb (2014), 1. Preis Shin Young-Ok Voice Competition (2014), 1. Preis des Shinhan Music Award (2014)
Bezug zur Staatsoper:
Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg seit der Spielzeit 2023/24
War Mitglied im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Hamburg 2020/21 bis 2023/24
Wichtige Partien:
Lord Arturo Bucklaw (Lucia di Lammermoor), Pong (Turandot), Alfred (Die Fledermaus), Beppe (Pagliacci), Jaquino (Fidelio), Tamino (Die Zauberflöte), Ferrando (Così fan tutte), Pilade (Oreste), Nemorino (L'Elisir d'amore), Rodolfo (La Bohème), u. a.
Bühnen:
Hamburgische Staatsoper, Oper Zürich, Salzburger Festspiele
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Guy Montavon, Yona Kim, Sascha Alexander Todtner, Amélie Niermeyer
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Kent Nagano, Stefano Ranzani, Roberto Rizzi-Brignoli, Francesco Ivan Ciampa, Daniele Callegari, Giampaolo Bisanti, Leonardo Sini, Matteo Beltrarmi, Paolo Arrivabini, Giacomo Sagripanti u. a.
Herkunft:
Island
Studium:
Akademie für Gesang und vokale Kunst in Reykjavik bei Bergþór Pálsson (2009-2013); Masterstudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in der Klasse von Prof. Scot Weir (2015); Unterricht bei KS Prof. Thomas Quasthoff, Prof. Wolfram Rieger und Prof. Júlia Várady
Meisterklassen:
Bei Thomas Quasthoff, Júlia Várady, Thomas Hampson, Graham Johnson, Deborah
Polaski, Giacomo Aragall, u. a.
Auszeichnungen:
Gewinner Stella Maris Vocal Competition (2019), Icelandic Music Award in der Kategorie „Most Promising Young Artist“, nominiert für „Singer of the Year“ und „Musical Event of the Year“ (2018), Dritter Preis und Publikumspreis des Wettbewerbs „Das Lied“ in Heidelberg (2017), Finalist im Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang Zwickau (2016)
Wichtige Partien:
Eugen Onegin (Eugen Onegin), Miriways (Miriways), Christiano (Un Ballo in Maschera), Fiorillo (Il Barbiere di Siviglia), Morales (Carmen), Il Barone Douphol (La Traviata), Il Commissario Imperiale (Madama Butterfly), Zweiter Handwerksbursch (Wozzeck), Hiroto (Stilles Meer), Marullo (Rigoletto), Un Sergente degli Arcieri (Manon Lescaut), Rupert/Jäger/Königssohn (Schneewittchen), Happy (La Fanciulla del West), u. a.
Bühnen:
Hamburgische Staatsoper, Pierre Boulez Saal, Heidelberger Frühling, Oxford Lieder Festival, Dresdner Musikfestspiele, Icelandic Opera, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Vera Nemirova, Birgit Kajtna, Holger Liebig, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Herbert Blomstedt, Kent Nagano, Stefano Ranzani, Roberto Rizzi-Brignoli, Christoph Gedschold, Carlo Rizzari, Pier Giorgio Morandi, Josep Caballé-Domenech, u. a.
Der Chor der KlangVerwaltung wurde im Jahre 2000 von Enoch zu Guttenberg als Projektchor für das „Bachfest“ auf Schloss Herrenchiemsee anlässlich des 250. Todestages von Johann Sebastian Bach gegründet und ist seitdem fester Bestandteil der aus dem „Bachfest“ hervorgegangenen „Internationalen Herrenchiemsee Festspielen“. Neben professionell ausgebildeten Sängerinnen und Sängern der freien Chorszene wirken auch Mitglieder international renommierter Chöre und Ensembles mit, wie z. B. des Chores des Bayerischen Rundfunks, des Collegium Vocale Gent und des Philharmonischen Chores München.
Der Chor erhielt Einladungen zu zahlreichen Festivals im In- und Ausland, u. a. zum „Rheingau Musik Festival“ und „Menuhin Festival Gstaad“. Zuletzt gastierte der Chor unter der Leitung von Enoch zu Guttenberg im März und April 2018 mit der Matthäus-Passion (Johann Sebastian Bach) im „Auditorio Nacional de Música Madrid“ und im „Moscow State Tchaikovsky Conservatory“.
Der unerwartete Tod von Enoch zu Guttenberg im Juni 2018 bedeutete auch für den Chor der KlangVerwaltung einen großen Einschnitt. Neben der Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Orchester der KlangVerwaltung richtet sich ein neuer Fokus auf den Ausbau von Kooperationen mit national und international renommierten Orchestern und Dirigenten. Erste Erfolge dieser Ausrichtung waren die Aufführungen der neunten Symphonie von Beethoven mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter Markus Poschner in der Elbphilharmonie und des Weihnachtsoratoriums (Johann Sebastian Bach) in kammermusikalischer Besetzung unter Andrew Parrott in München.
Christiane Büttig wurde in Dresden geboren und studierte Musik und Sportwissenschaften in Rostock und Greifswald sowie Dirigieren bei Hans-Christoph Rademann und Ekkehard Klemm in Dresden. Meisterklassen u.a. bei Simon Halsey runden den Werdegang der Dirigentin ab. Zusätzliche Impulse gewann sie als Sängerin im VocalConsort Berlin, dem Dresdner Kammerchor und dem Chor der KlangVerwaltung. Von 2012- 09/2024 leitet Christiane Büttig den Universitätschor Dresden und dessen Kammerchor. Von 2017- 2021 hatte sie die Leitung der internationalen Chorakademie „In terra pax“ inne. An Semperoper Dresden und Staatsschauspiel Dresden übernahm sie zahlreiche Choreinstudierungen, u.a »King Arthur“, »Moskau, Tscherjomuschki«, »UA: Karl May, Raum der Wahrheit« , »Die Prinzessin auf der Erbse«, »Nabucco«, »Fidelio«, »Lobgesang«, »Antigone«, »Der Weltensammler“ und »Das große Heft«.
In der Spielzeit 2021/2022 übernahm sie die Vertretung des 2. Chordirektors der Semperoper und die Einstudierung der Uraufführung »Die andere Frau« von Thorsten Rasch.
Gastdirigate führten Christiane Büttig u.a. nach Österreich, Polen, Dänemark, Großbritannien, in die Schweiz, zum Rundfunkchor nach Paris, zum MSO Chorus nach Melbourne und zu Vokal Nord nach Tromsø. Für den Salzburger Bachchor übernahm sie die Einstudierung beim Brucknerfest in Linz mit Mahlers 3. Sinfonie« und »Das klagende Lied« (2021) unter der Leitung von Markus Poschner, sowie für die Osterfestspiele Salzburg, wo sie unter der Leitung von Christian Thielemann als Chordirektorin für »Turandot« (2021), »Mozartrequiem« (2021) und »Lohengrin« (2022) zuständig war.
2019 übernahm Christiane Büttig die künstlerische Leitung des Chores der KlangVerwaltung.
Seit Oktober 2023 unterrichtet sie an der Universität für Musik und Kunst Wien.
Zum Wintersemester 2024/25 folgt sie dem Ruf als Professorin für Chor- und Ensembleleitung ans Mozarteum in Salzburg.
Jens Harzer, 1972 in Wiesbaden geboren, absolvierte die Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Von 1993 bis 2009 gehörte er zum Ensemble von Dieter Dorn, zunächst an den Münchner Kammerspielen, dann am Bayerischen Staatsschauspiel. In dieser Zeit gastierte er unter anderem an der Schaubühne Berlin, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Schauspiel Frankfurt, bei der RuhrTriennale, am Deutschen Theater Berlin und am Burgtheater Wien. Mit der Intendanz von Joachim Lux wechselte er 2009 ans Thalia Theater. In
regelmäßigen Gastengagements ist er seit 2000 bei den Salzburger Festspielen und seit 2018/19 – mit der Intendanz von Johan Simons – am Schauspielhaus Bochum zu sehen.
Wichtige künstlerische Weggefährten sind Herbert Achternbusch, Peter Zadek, Martin Kušej und Dieter Dorn, sowie Jan Bosse, Luc Bondy, Andrea Breth, Jürgen Gosch, Leander Haußmann und Johan Simons, in dessen Bochumer Inszenierung von Tschechows Iwanow Harzer derzeit in der Titelrolle gastiert. Für Kinofilme arbeitete er gemeinsam mit Michael Verhoeven, Wim Wenders, Hans-Christian Schmid und Bülent Akinci. Mit Regisseur Klaus Buhlert produzierte er als Sprecher des Stephen Dedalus Ulysses von James Joyce als Hörspiel (2012, SWF) In der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ wurde Jens Harzer 2008 und 2011 zum Schauspieler des Jahres gewählt. Er ist seit Sommer 2019 Träger des Iffland-Rings – „auf Lebenszeit
für den jeweils bedeutendsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters“ – der ihm
testamentarisch durch Bruno Ganz vermacht wurde. 2017 und 2021 erhielt er den Hessischen Filmpreis, 2021 die Auszeichnung der Deutschen Akademie für Fernsehen für seine Rolle in Ruhe! Hier stirbt Lothar, Regie: Hermine Hundgeburth.
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Adam Fischer, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg und seit Juni 2023 auch dessen Ehrendirigent. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan, im Frühjahr 2023 gab das Philharmonische Staatsorchester unter seiner Leitung sein von Publikum und Presse bejubeltes Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen, Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019, und 2023 wurde ARCHE erneut mit großem Erfolg aufgeführt.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Im 6. Philharmonischen Konzert steht kurzfristig eine unsere Zeit reflektierende Uraufführung auf dem Programm. Jörg Widmann, der insbesondere seit dem großen Erfolg seiner ARCHE zur Elbphilharmonie-Eröffnung in engem künstlerischen Kontakt mit Kent Nagano steht, schrieb in jüngster Zeit angesichts der weltweiten Kriege ein dezidiertes Friedenswerk: „Cantata in tempore belli“. Die Rolle des Sprechers übernimmt Jens Harzer. Ida Aldrian singt die Alt-Partie.
„Nachdem 2017 in der Eröffnungswoche der Elbphilharmonie für Kent Nagano und das Philharmonische Staatsorchester Hamburg mein Oratorium ARCHE zur Uraufführung gekommen war, schien es Kent Nagano und mir eine schöne Idee, für seine letzte Hamburger Saison ein weiteres Werk zu schreiben“, sagt Jörg Widmann. „Ich habe mich dafür entschieden, eine Kantate zu komponieren. Es ist mir angesichts der weltpolitischen Lage unmöglich, ein rein repräsentatives, ‚schönes‘ Stück zu schreiben. Die entsetzlichen Kriege unserer Zeit und das unermessliche Leid so vieler Menschen lassen mir gar keine andere Wahl, als den Krieg selbst zu thematisieren und dem Stück den Titel ‚Cantata in tempore belli‘ zu geben. In Zeiten, in denen auch in unserem Land gefordert wird, wieder ‚kriegstüchtig‘ werden zu sollen, ist es mir umso wichtiger, einen flammenden Appell für den Frieden zu komponieren. Neben Bibeltexten und Gedichtfragmenten von Hölderlin, Logau und Matthias Claudius, steht an zentraler Stelle der pazifistische Aufruf ‚Sag Nein!‘ des viel zu früh verstorbenen Hamburgers Wolfgang Borchert. Möge diese Kantate Trost spenden und zum Frieden mahnen.“
Frisch verheiratet schrieb Mozart seine Große c-Moll-Messe als Dank für die Genesung seiner Frau, die bei der Uraufführung in Salzburg in der Sopranpartie zu erleben war. Den Zeitgenossen galt die Musik als überreich und opernhaft – heute wird sie als Höhepunkt von Mozarts kirchenmusikalischem Schaffen gefeiert.
Die ursprünglich geplante Unvollendete Symphonie von Franz Schubert entfällt.
Ort: Elbphilharmonie, Großer Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg