So 29.06.2025, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Großer Saal
Johannes Brahms: Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98
Alex Nante: Symphonie „Anahata“ für Sopran, Bariton, Chor und Orchester (Uraufführung) - Ein Auftragswerk des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg
Dirigent: Kent Nagano
Sopran: Mojca Erdmann
Bariton: Hanno Müller-Brachmann
Audi Jugend- chorakademie
Choreinstudierung: Martin Steidler
Choreinstudierung: Sonja Lachenmayr
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Kent Nagano gilt als einer der herausragenden Dirigenten sowohl für das Opern- als auch das Konzertrepertoire. Seit der Spielzeit 2015/16 ist er Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper und Hamburgischer Generalmusikdirektor des Philharmonischen Staatsorchesters. Sehr stark setzt er sich zudem als Künstlerischer Leiter des Wagner Projektes „The Wagner Cycles“ der Dresdner Musikfestspiele mit dem Dresdner Festspielorchester und Concerto Köln und als Schirmherr der Herrenchiemsee Festspiele ein. Seit 2006 ist er Ehrendirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, seit 2019 von Concerto Köln, seit 2021 des Orchestre symphonique de Montréal sowie seit 2023 des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.
Die Saison 2024/25 ist die letzte Spielzeit von Kent Nagano als Generalmusikdirektor in Hamburg und bringt vier Neuproduktionen unter der musikalischen Leitung Naganos an die Staatsoper: Carl Orffs Trionfi, Richard Strauss' Ariadne auf Naxos, Unsuk Chins Die Dunkle Seite des Mondes, sowie Rodolphe Bruneau-Boulmiers Die Illusionen des William Mallory. Darüber hinaus dirigiert Nagano wie in jeder Saison Sinfoniekonzerte mit dem Philharmonischen Staatsorchester in der Elbphilharmonie, darunter die Neujahrsaufführung sowie die Uraufführung von Alex Nantes Symphonie Anahata, einem Auftragswerk des Philharmonischen Staatsorchesters.
Höhepunkte der vergangenen Spielzeiten in Hamburg waren u. a. Opernproduktionen wie Boris Godunow, Salome, Aufführungen von Sciarrinos Venere e Adone und Brittens Peter Grimes, Les Troyens, Lulu, Lessons in Love and Violence und die Uraufführung Stilles Meer sowie Les Contes d’Hoffmann in der Neuinszenierung von Daniele Finzi Pasca (bei EuroArts auf DVD erschienen, Februar 2022) die „Philharmonische Akademie“ in St. Michaelis, Open-Air-Konzerte auf dem Rathausmarkt sowie die Uraufführung von Pascal Dusapins Werk Waves für Orgel und Orchester in der Elbphilharmonie. Orchestertourneen mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg führten Kent Nagano in den vergangenen Jahren nach Japan, Spanien und Südamerika.
Zudem dirigiert Kent Nagano in der Saison 2024/25 unter anderem das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in Passau, das Orchestre symphonique de Montréal in Montréal und das Deutsche Symphonie-Orchester in Berlin. Darüber hinaus leitet er Dusapins Il Vaggio, Dante in einer Inszenierung von Claus Guth an der Pariser Oper und die Wiederaufnahme von Ligetis Le Grand Macabre in einer Inszenierung von Krzysztof Warlikowski an der Bayerischen Staatsoper in München.
Als vielgefragter Gastdirigent arbeitet Kent Nagano regelmäßig weltweit mit den führenden internationalen Orchestern, u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Orchestre Philharmonique Radio France, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Orchestre de l’Opéra national in Paris, dem Chicago sowie Detroit Symphony Orchestra, dem Radio Filharmonisch Orkest und den Wiener Symphonikern. Ein besonderes Projekt war die Bernstein-Oper A quiet place an der Pariser Oper. Weitere Opernproduktionen waren u. a. die Uraufführung von Dusapins Il viaggio, dante bei dem Festival d‘Aix-en-Provence, Hindemiths Cardillac, Henzes Die Bassariden und die Uraufführung von Saariahos L’amour de loin bei den Salzburger Festspielen. Zu den weiteren Uraufführungen, die er dirigiert hat, zählen Bernsteins A White House Cantata sowie die Opern Alice in Wonderland von Unsuk Chin, Three Sisters von Peter Eötvös und The Death of Klinghoffer und El Niño von John Adams.
Unter der künstlerischen Gesamtleitung von Kent Nagano und dem Intendanten der Dresdner Musikfestspiele Jan Vogler wird Wagners „Ring-Tetralogie“ im Rahmen des mehrjährigen Projekts "The Wagner Cycles" der Dresdner Musikfestspiele von 2023 bis 2026 neu erarbeitet – im künstlerischen Kontext seiner Entstehungszeit, auf Basis aktueller Erkenntnisse der Wagner- und Aufführungspraxis-Forschung, eingebunden in ein umfangreiches Rahmenprogramm. Den Auftakt bildete 2023 die Aufführung von Das Rheingold bei den Dresdner Musikfestspielen sowie die Tournee nach Köln, Ravello und Luzern unter der musikalischen Leitung von Kent Nagano. Mit Die Walküre folgte 2024 das zweite Werk der epochalen Erzählung in Prag, Amsterdam, Köln, Dresden, Hamburg und Luzern. 2025 widmet sich das Projekt Richard Wagners Siegfried in internationalen Konzert- und Opernhäusern als historisch informierte und konzertant Aufführungen.
Die Höhepunkte von Kent Naganos Zusammenarbeit mit dem Orchestre symphonique de Montréal von 2006 bis 2020 waren u. a. die Einweihung des neuen Konzertsaals Maison symphonique im September 2011, die Aufführung der kompletten Zyklen der Symphonien von Beethoven und Mahler, Schönbergs Gurrelieder, der konzertanten Versionen von Wagners Tannhäuser, Tristan und Isolde und Das Rheingold, Honeggers Jeanne d’Arc au Bücher sowie Messiaens Saint François d’Assise. Tourneen führten Nagano und das Orchester nach Kanada inklusive der nördlichen Territorien, Japan, Südkorea, Europa (zuletzt 2019), Südamerika und durch die USA. Im Juli 2018 dirigierte Kent Nagano das Orchester mit der Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki beim Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele.
Zu seinen Einspielungen mit dem Orchestre symphonique de Montréal bei Sony Classical/Analekta gehören 2013 Mahlers Orchesterlieder mit Christian Gerhaher sowie 2015 eine Gesamtaufnahme aller Symphonien von Beethoven. 2016 erschien bei Decca die von Nagano im März 2015 dirigierte Nordamerika-Premiere von L’Aiglon auf CD, einer selten aufgeführten Oper von Honegger und Ibert. Ferner erschien bei Decca 2016 Danse Macabre mit Werken von Dukas, Saint-Saens, Ives u. a. sowie 2018 Bernsteins A quiet place anlässlich des 100. Geburtstagsjubiläum des Komponisten. 2019 erschien John Adams’ Common tones in simple time und Harmonielehre bei Decca und 2020 die Lukas-Passion von Penderecki bei BIS sowie die Einspielung von Werken von Alberto Ginastera, Bernstein und Samy Moussa bei Analekta.
Während seiner Zeit als Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München von 2006 bis 2013 hat Kent Nagano deutliche Akzente gesetzt. Unter seiner musikalischen Leitung wurden die Opern Babylon von Jörg Widmann, Das Gehege von Wolfgang Rihm und Alice in Wonderland von Unsuk Chin uraufgeführt. Darüber hinaus leitete er Neuproduktionen wie Mussorgskys Boris Godunow und Chowanschtschina, Strauss‘ Ariadne auf Naxos und Die Schweigsame Frau, Poulencs Dialogues des Carmelites, Messiaens Saint François d’Assise, Bergs Wozzeck, George Benjamins Written on skin und Wagners Der Ring des Nibelungen. Tourneen mit dem Bayerischen Staatsorchester führten Nagano und das Orchester durch Europa und nach Japan. Neben Einspielungen der Symphonien Nr. 4 und 7 von Bruckner bei Sony hat Kent Nagano mit dem Bayerischen Staatsorchester verschiedene Opernaufführungen auf DVD veröffentlicht: Unsuk Chins Oper Alice in Wonderland (2008) und Mussorgskys Chowanschtschina (2009) bei unitel classica/medici arts, Dialogue des Carmélites bei Bel Air Classiques (2011) sowie Lohengrin (2010) bei Decca.
Eine weitere wichtige Station in Naganos Laufbahn war seine Zeit als künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin von 2000 bis 2006. Mit dem Orchester führte er u. a. Schönbergs Moses und Aron auf (in Zusammenarbeit mit der Los Angeles Opera) und gastierte bei den Salzburger Festspielen mit Zemlinskys Der König Kandaules und Schrekers Die Gezeichneten sowie im Festspielhaus Baden-Baden mit Parsifal und Lohengrin, inszeniert von Nikolaus Lehnhoff. Parsifal, Die Gezeichneten und Lohengrin sind auf DVD erschienen. Zu Naganos Aufnahmen mit dem Orchester gehören Bernsteins Mass, Bruckners Symphonien Nr. 3 und 6, Beethovens Christus am Ölberge, Wolfs Mörike-Lieder, Mahlers Symphonie Nr. 8, Schönbergs Jakobsleiter und Friede auf Erden sowie Johannes Brahms‘ Symphonie Nr. 4 und Arnold Schönbergs Variationen für Orchester op. 31, erschienen bei Harmonia Mundi. Als Ausdruck der Verbundenheit ernannte das Orchester seinen scheidenden Chefdirigenten 2006 zum Ehrendirigenten – eine Auszeichnung, die in der sechzigjährigen Geschichte des Orchesters erst zum zweiten Mal vergeben wurde. Bis heute verbindet ihn eine enge Freundschaft mit dem Orchester.
Im Oktober 2019 erschien die 4-CD-Box mit Kent Nagano, der Pianistin Mari Kodama und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin mit sämtlichen Klavierkonzerten Beethovens, inklusive des Nullten, sowie mit dessen Rondo für Klavier und Orchester WoO 6, dem Tripelkonzert für Klavier, Violine und Violoncello op. 56 und den Eroica-Variationen op. 35 bei Berlin Classics.
Mit Labels wie BIS, Decca, Sony Classical, FARAO Classics und Analekta verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, aber auch Berlin Classics, Erato, Teldec, Pentatone, Deutsche Grammophon und Harmonia Mundi ergänzen seine Diskografie. Seine Aufnahmen von Busonis Doktor Faust mit der Opéra National de Lyon, Prokofjews Peter und der Wolf mit dem Russian National Orchestra sowie Kaija Saariahos L’amour de loin mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin wurden mit einem Grammy ausgezeichnet.
Anlässlich Kent Naganos 70. Geburtstag erschien im Oktober 2021 eine 3-CD-Box mit Werken von Messiaen bei dem BR Klassik Label. Die Veröffentlichung beinhaltet Live-Mitschnitte von Messiaens Poèmes pour Mi, Chronochromie und La Transfiguration de Notre Seigneur Jésus-Christ von Konzerten mit dem Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks, die die enge Vertrautheit Naganos mit der Musiksprache Messiaens auf besondere Weise zeigen.
Im September 2021 veröffentlichte Kent Nagano im Berlin Verlag sein zweites Buch, in „10 Lessons of my Life“ erinnert er sich an sehr persönliche Begegnungen seines Lebens, aus denen er nicht nur für seine Karriere Entscheidendes gelernt hat. Darunter finden sich unter anderen die isländische Pop-Künstlerin Björk, Frank Zappa, Leonard Bernstein, Pierre Boulez oder auch der Physik-Nobelpreisträger Donald Glaser. 2015 veröffentlichte Kent Nagano mit “Erwarten Sie Wunder!” im Berlin Verlag ein Plädoyer für die Klassische Musik. 2019 wurde das Buch bei dem kanadischen Verlag McGill-Queen‘s University Press unter dem Titel ″Classical Music – Expect the Unexpected“ auf Englisch sowie 2015 unter „Sonnez, merveilles!“ auf Französisch bei Éditions du Boréal herausgegeben.
Als gebürtiger Kalifornier hält Kent Nagano engen Kontakt zu seiner Heimat. Von 1978 bis 2009 war er Music Director beim Berkeley Symphony Orchestra und ist dort weiterhin als Conductor Laureate tätig. Seine ersten großen Erfolge feierte er 1984 beim Boston Symphony Orchestra, als Messiaen ihn für die Uraufführung seiner Oper Saint François d’Assise zum Assistenten des Dirigenten Seiji Ozawa ernannte. Sein Erfolg in den USA führte zu Berufungen in Europa: Von 1988 bis 1998 war er Music Director der Opéra National de Lyon und von 1991 bis 2000 Music Director des Hallé Orchestra. 2003 wurde Nagano zum ersten Music Director der Los Angeles Opera ernannt, nachdem er bereits zwei Jahre lang Principal Conductor der Oper gewesen war.
Seit 2005 ist Kent Nagano Ehrendoktor der McGill University in Montréal, seit 2006 Ehrendoktor der Université de Montréal und seit 2018 Ehrendoktor der San Francisco State University. 2021 ernannte ihn die Hochschule für Musik und Theater Hamburg zum Professor. Seit 2017 ist Kent Nagano „Compagnon“ des „Ordre des arts et des lettres“ von Québec und im Herbst 2023 wurde Kent Nagano außerdem der Titel des „Chevalier“ im „Ordre des art et des lettres“ Frankreichs verliehen. Im Februar 2024 wurde Kent Nagano durch den Bundespräsidenten mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und im Juni 2024 wurde ihm der Order of Canada, die höchste zivile Auszeichnung von Kanada verliehen. Kent Nagano wurde 2024 mit dem renommierten Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet.
Geburtsort:
Hamburg, Deutschland
Studium:
Violine und Gesang an der Kölner Musikhochschule
Auszeichnungen:
NDR-Musikpreis des Schleswig-Holstein-Musikfestival (2005), Luitpold-Preis des Kissinger Sommer (2005), Erster Preis und Sonderpreis für Zeitgenössische Musik beim Bundeswettbewerb Gesang (2002)
Wichtige Partien:
Susanna (Le Nozze di Figaro), Zerlina (Don Giovanni), Lulu (Lulu), Marzelline (Fidelio), Sophie (Rosenkavalier), Waldvogel (Siegfried), Seele (Babylon), Despina (Cosí fan tutte)
Bühnen:
Metropolitan Opera, Gran Teatro del Liceu, Teatro alla Scala, Bayerische Staatsoper, Nederlandse Opera, Staatsoper Berlin, Alte Oper Frankfurt, Salzburger Festspiele, Mozartwoche Salzburg, Ultraschall Festival Berlin, Concertgebouw Amsterdam, Philharmonie Köln, Philharmonie Berlin, Musikverein Wien, Konzerthaus Wien, Laeiszhalle Hamburg, Konzerthaus Berlin, Konzerthaus Freiburg, Tonhalle Zürich, Herkulessaal München, KKL Luzern, Ankara
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
William Kentridge, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Mariss Jansons, Daniel Barenboim, Sir Simon Rattle, Zubin Mehta, Ivor Bolton, Paavo Järvi, Manfred Honeck, Kent Nagano, Fabio Luisi, Daniel Harding, u. a.
Der Bassbariton Hanno Müller-Brachmann, aufgewachsen in Südbaden und in der Knabenkantorei Basel musikalisch früh geschult, studierte bei Ingeborg Most in Freiburg, bei Rudolf Piernay in Mannheim und besuchte die Liedklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin.
Noch während seiner Ausbildung holte Daniel Barenboim den 27-jährigen dreifachen Wettbewerbsgewinner an die Berliner Staatsoper Unter den Linden, deren Ensemble er 13 Jahre angehörte. Hier verkörperte Hanno Müller-Brachmann die großen Mozart-Partien seines Fachs, daneben war er etwa als Kaspar (Der Freischütz), Amfortas (Parsifal), Escamillo (Carmen), Banquo (Macbeth), Goulaud (Pelléas et Mélisande) und Graf (Der ferne Klang) sowie in den Uraufführungen von Elliott Carters What next? und Pascal Dusapins Faustus, the last night zu hören. Neben Daniel Barenboim waren für ihn in Berlin u.a. Michael Gielen, René Jacobs, Sebastian Weigle, Gustavo Dudamel, Pierre Boulez, Sir Simon Rattle und Philippe Jordan wichtige Partner am Pult.
Gastauftritte führten Hanno Müller-Brachmann auch an die Staatsopern in Hamburg, Wien und München, an das Theater an der Wien sowie nach San Francisco. Der Mitschnitt von Mozarts Die Zauberflöte in Modena unter Claudio Abbado mit Hanno Müller-Brachmann in der Rolle des Papageno erschien bei der Deutschen Grammophon und wurde als Operneinspielung des Jahres mit einem „Gramophone Award“ ausgezeichnet. In Cleveland sang er unter der Leitung von Franz Welser-Möst Golaud in Debussys Pelléas et Mélisande und den Musiklehrer in Ariadne auf Naxos. Prägende Regisseure waren für ihn Harry Kupfer, Peter Mussbach, Martin Kusej, Doris Dörrie, Keith Warner und Peter Sellars.
Als Konzertsänger erlebte der Bassbariton bei Auftritten unter Adam Fischer, Daniel Harding, Gianandrea Noseda, Andris Nelsons, Vladimir Jurowski, Kirill Petrenko oder Lorin Maazel unvergessliche Momente. Mit Bernhard Haitink verband ihn eine langjährige Zusammenarbeit etwa beim Chicago Symphony Orchestra, dem Concertgebouw Orchestra Amsterdam, dem Orchester der Mailänder Scala oder dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Mit diesem Orchester unter Leitung von Mariss Jansons sang er 2017 die Uraufführung von Wolfgang Rihms Requiem-Strophen.
Herausragende Auftritte in letzter Zeit waren Orchester-Lieder von Hugo Wolf mit dem Symphonieorchester des BR unter Iván Fischer in München, Anton Weberns Kantate Nr. 2 mit dem Ensemble Intercontemporain unter Matthias Pintscher oder Dvoraks Stabat mater mit dem Orchestre National de France unter Christoph Eschenbach in Paris. Höhepunkte in der Saison 23/24 sind Beethovens Missa solemnis im Wiener Musikverein, sowie Bachs Matthäus-Passion in Brüssel, Budapest und Amsterdam.
Als Liedsänger gastierte Hanno Müller-Brachmann in der Londoner Wigmore Hall, dem Wiener Konzerthaus und bei Festspielen wie der Schubertiade Schwarzenberg, Edinburgh, Hitzacker, Lockenhaus, Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein.
Auf CD erschien zuletzt das Album „Auf jenen Höh´n“ mit Mahlers „Kindertotenliedern, Martins „Jedermann-Monologen“ und Brahms´ „Vier ernste Gesänge“ mit Hendrik Heilmann am Flügel sowie eine Einspielung von Schuberts „Schwanengesang“ und frühen Liedern von Carl Maria von Weber, begleitet von Jan Schultsz am Hammerflügel. Seine Liedeinspielung von Rudi Stephan mit Hinrich Alpers am Flügel wurde mit dem „Opus Classic“ ausgezeichnet.
Seit 2011 lehrt Hanno Müller-Brachmann als Professor für Gesang an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Er ist Juror internationaler Wettbewerbe sowie der Studienstiftung des deutschen Volkes und setzt sich leidenschaftlich für den Erhalt und die Verbesserung der musikalischen Bildung ein, aktuell etwa als Vorsitzender des Knaben- und Mädchenchores „Cantus Juvenum Karlsruhe“ e.V..
Die Audi Jugendchorakademie ist ein Auswahlensemble 70 begeisterter junger Sängerinnen und Sänger, das unter der künstlerischen Leitung von Prof. Martin Steidler steht. Im Rahmen der gemeinsamen Probenarbeit sowie intensiven Einzelunterrichts lernen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen gemeinsam zu musizieren und erhalten eine individuelle stimmliche Weiterbildung. In mehrtägigen Probenphasen werden die 16- bis 27-Jährigen unter professioneller Anleitung auf die jeweiligen Konzerte vorbereitet. Einmal jährlich finden an unterschiedlichen Orten in Deutschland Vorsingen statt, bei denen sich Interessierte für die Teilnahme am Chor qualifizieren können. Aktuell kommen die Mitglieder des Chores aus dem ganzen Bundesgebiet und aus Österreich.
Das Ensemble wurde im Jahr 2007 durch die AUDI AG ins Leben gerufen. Seit Anfang 2017 ist der gemeinnützige Verein Jugendchorakademie e.V. Träger der Audi Jugendchorakademie.
Kooperationen
Das Vokalensemble kooperiert mit Spitzenkünstlern und -orchestern wie Kent Nagano, dem London Symphony Orchestra oder der Akademie für Alte Musik Berlin. Außerdem ist der Chor regelmäßig bei renommierten Musikfestivals und in großen Konzerthäusern weltweit zu Gast. So trat die Audi Jugendchorakademie im Januar 2017 in der neu eröffneten Elbphilharmonie Hamburg auf. Internationale Konzertreisen haben die jungen Musikerinnen und Musiker bereits nach Taiwan, Singapur und in den Vatikan geführt.
Geburtsort:
Olching, Deutschland
Studium:
Studium in Klavier und Chorleitung an den Hochschulen Wien und Regensburg
Lehrtätigkeit:
Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik und Theater München (seit 2008), Lehrbeauftragter für Chorleitung an der Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg (2006–2008)
Auszeichnungen:
mit dem Madrigalchor der Musikhochschule München: Erster Preis in der Kategorie „adult choirs“ bei „Let the Peoples Sing“, erster Preis beim Deutschen Chorwettbewerb (2014)
mit dem Heinrich-Schütz-Ensemble Vornbach: 3. Preisträger des 9. Deutschen Chorwettbewerbs in Weimar (2014), Erster Preis beim internationaler Chorwettbewerben von Spittal an der Drau/Österreich 2007 und beim Cork International Choral Festival in Irland 2010, Bayerischer Chorwettbewerb in der Kategorie Gemische Kammerchöre (2013), E.ON-Bayern-Kulturpreis (2008), Preis der Stiftung Europäisches Konzerthaus (2005)
Stationen:
Künstlerischer Leiter der Audi Jugendchorakademie in Ingolstadt (seit 2008), Leitung des Madrigalchores (seit 2008), Künstlerische Leitung des Vokalensembles LauschWerk (seit 2018), Chordirektor der Tiroler Festspiele Erl (2007–2008), Leitung Chor der Gesellschaft der Musikfreunde Passau sowie Künstlerischer Leiter des „Passauer Konzertwinters“ (2002–2008), Musiklehrer am Auersperg-Gymnasium Passau Freudenhain in Passau (1997–2007), Gründung des Dreiländerchors (D/Ö/CZ) (1995), Gründung (1993) und Künstlerische Leitung des Heinrich-Schütz-Ensemble Vornbach
Zusammenarbeit mit anderen Chören:
Audi Jugendchorakademie, LauschWerk, Madrigalchor der Musikhochschule München, Chor des Bayerischen Rundfunks, Chorwerk Ruhr, Heinrich-Schütz-Ensemble Vornbach, University of Akron Chamber Choir, Jugendchor Balsis Lettland, Coro Vocacional Argentinien u.v.m.
Sonja Lachenmayr studierte den Bachelor-Studiengang Jazz-Gesang an der Musikhochschule Nürnberg, Lehramt für Musik an Gymnasien und den Bachelor-sowie Masterstudiengang Chordirigieren an der Hochschule für Musik und Theater München. Ihren musikalischen Werdegang begann sie bereits im Alter von fünf Jahren mit den Instrumenten Harfe, Klavier, Querflöte und später Posaune. Hospitationen, Konzert- und Auftrittserfahrungen mit und bei verschiedenen Ensembles, Orchestern und Chören, sowie Konzertreisen innerhalb Europas, in die USA, in den Oman, nach Ägypten und Tansania formten sie zu einer vielschichtigen Musikerin.
Seit 2016 leitet sie den renommierten Konzertchor Gospels at Heaven. 2021 gründete Lachenmayr das nachhaltige Orchester New World Orchestra. Im gleichen Jahr wurde sie in das Forum Dirigieren aufgenommen. Anfang des Jahres 2022 schloß Lachenmayr den Master Orchesterdirigieren ab. Im Herbst 2020 wurde Lachenmayr Assistentin der Audi Jugendchorakademie.
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Adam Fischer, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg und seit Juni 2023 auch dessen Ehrendirigent. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan, im Frühjahr 2023 gab das Philharmonische Staatsorchester unter seiner Leitung sein von Publikum und Presse bejubeltes Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen, Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019, und 2023 wurde ARCHE erneut mit großem Erfolg aufgeführt.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
In diesem die zehnjährige Amtszeit Kent Naganos als Generalmusikdirektor beschließenden Konzert kommen zwei wesentliche Stränge seiner Konzertdramaturgie für Hamburg zusammen: der Rückbezug zur Tradition, namentlich dem Hanseaten Johannes Brahms, dessen vier Symphonien die Philharmoniker in den vergangenen Jahren in ihren Hamburger Konzerten ebenso wie auf Tourneen begleitet haben – und der Klang unserer Gegenwart in innovativen Uraufführungen. Ein Blick zurück lässt uns ans Widmanns ARCHE denken, Dusapins „Waves“, Shepherds „On a Clear Day“ und viele andere herausragende Neuschöpfungen. In diesem Konzert nun – als krönendes Finale und Abschied zugleich – erklingt eine neue Symphonie des jungen Argentiniers Alex Nante in seiner unverwechselbar traumhaft-spirituellen Klangsprache.
Ort: Elbphilharmonie, Großer Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg