So 13.04.2025, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Kleiner Saal
Hugo Wolf: Italienische Serenade G-Dur für Streichquartett
Hugo Wolf: Vier Lieder für Sopran und Streichquartett
Hugo Wolf: Intermezzo Es-Dur für Streichquartett
Felix Mendelssohn Bartholdy: „… oder soll es Tod bedeuten?“ - Acht Lieder und ein Fragment nach Gedichten von Heinrich Heine. Bearbeitung für Sopran und Streichquartett von Aribert Reimann
Franz Schubert: Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810 - „Der Tod und das Mädchen“
Sopran: Katharina Konradi
Violine: Konradin Seitzer
Violine: Mette Tjærby Korneliusen
Viola: Naomi Seiler
Violoncello: Olivia Jeremias
Geburtsort:
Bischkek, Kirgisistan
Studium:
Gesangsausbildung bei Julie Kaufmann in Berlin, Masterstudium in Liedgestaltung bei Christiane Iven und Donald Sulzen an der Hochschule für Musik und Theater München
Meisterklassen:
mit Helmut Deutsch und Klesie Kelly-Moog
Auszeichnungen:
BBC New Generation Artist (2018–20), Gewinn des Deutschen Musikwettbewerbs in Bonn (2016), Sonderpreis der Walter und Charlotte Hamel Stiftung, Preisträgern des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ und der Sommerakademie Mozarteum (2015), 1. Preis des Kulturkreises Gasteig München in der Wertung „Lied-Duo“ (2015); Stipendiatin der Paul-Hindemith-Gesellschaft Berlin, der Yehudi Menuhin Stiftung „Live Music Now“ und der Studienstiftung des deutschen Volkes
Bezug zur Staatsoper:
Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg seit der Spielzeit 2018/19
Wichtige Partien:
Pamina (Die Zauberflöte), Gretel (Hänsel und Gretel), Adele (Die Fledermaus), Susanna (Le Nozze di Figaro), Zerlina (Don Giovanni), Zdenka (Arabella), Ännchen (Der Freischütz), Anne Frank (Das Tagebuch der Anne Frank), u. a.
Bühnen:
Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Elbphilharmonie, Kammeroper München, Theater Hof, Mainfranken Theater Würzburg, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Lionel Bringuier, Paavo Järvi, Thomas Hengelbrock, Patrick Lange, Konrad Junghänel, u. a.
Konradin Seitzer, 1983 in Aachen geboren, begann als Vierjähriger mit dem Violinspiel und wurde im Alter von vierzehn Jahren als Jungstudent in die Klasse von Atila Aydintan an der Hochschule für Musik und Theater Hannover aufgenommen. Anschließend setzte er sein Studium bei Antje Weithaas an der Hochschule für Musik Hanns Eisler fort, wo er im Januar 2009 sein Konzertexamen mit Auszeichnung ablegte. Als Solist spielte er weltweit mit Orchestern wie dem Konzerthausorchester Berlin, dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt und dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie, dabei führten ihn seine Auftritte unter anderem in das Konzerthaus Berlin, die Bremer Glocke und das Seongnam Arts Center in Südkorea. Neben seinen solistischen Auftritten widmet sich Konradin Seitzer auch intensiv der Kammermusik und konzertierte u. a. mit Künstlern wie Robert Levin, Thomas Brandis und Ulf Hoelscher. Konradin Seitzer war 1. Konzertmeister im Orchester der Komischen Oper Berlin, seit 2012 ist er 1. Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. 2015 erhielt er den Eduard Söring-Preis der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper.
Mette Tjærby Korneliusen, 1975 in Kopenhagen geboren, begann im Alter von vier Jahren Geige zu spielen. Sie studierte ihr Instrument in Kopenhagen und London. Von 1994 bis 1997 war sie Mitglied des Gustav Mahler Jugendorchesters und des European Union Youth Orchestra. Sie ist Gründungsmitglied des Mahler Chamber Orchestra und seit 2003 Mitglied des Luzern Festival Orchesters. Als Kammermusikerin konzertiert sie seit 1993 mit die Pianistin Mimi Kjær im Duo Mignon; außerdem war sie rund zehn Jahre Geigerin im Helios Quartett. Seit 2011 ist sie Mitglied des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.
Naomi Seiler trat bereits früh mit ihren Geschwistern im Seiler-Quartett auf und studierte ab ihrem vierzehnten Lebensjahr als Jungstudentin am Salzburger Mozarteum in der Klasse von Jürgen Geise. Ihre Ausbildung setzte sie bei Ulrich Koch in Freiburg und bei Hirofumi Fukai in Hamburg fort. Die mehrfach preisgekrönte Bratschistin spielt sowohl kammermusikalisch (u. a. im Seiler-Quartett und „Via Salzburg“ in Toronto) als auch als Solistin in Deutschland, Frankreich, Italien, Südamerika und Japan, verbunden mit Rundfunk- und Fernsehauftritten. Seit 1989 ist Naomi Seiler Solobratschistin des Philharmonischen Staatsorchesters. Als gefragte Kammermusikerin engagiert sie sich auch im eigenen Orchester sehr für die Kammermusik und unterrichtet an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Olivia Jeremias zählt zu den herausragenden Cellistinnen ihrer Generation. Im Alter von fünf Jahren begann sie zu spielen. Unterrichtet von namhaften Cellisten wie Peter Bruns, Colin Carr und Josephine Knight schloss sie ihr Studium an der Carl Maria von Weber Hochschule Dresden sowie an der Royal Academy of Music London jeweils mit Auszeichnung ab. Bereits im Alter von 20 Jahren führte sie – vom Rundfunk übertragen – Dvoráks Cellokonzert unter der Leitung von Sir Colin Davis in der Dresdner Semperoper auf. Als 1. Preisträgerin des Heran Wettbewerbes in Tschechien sowie als Finalistin im Antonio Janigro Wettbewerb in Zagreb fand sie internationale Anerkennung. 2004 erhielt sie den Pierre Fournier Sonderpreis. Olivia Jeremias tritt regelmäßig als Solistin mit verschiedenen Orchestern auf, so auch als Interpretin von Tan Duns Cellokonzert „The Map“ mit den Essener Philharmonikern. Sie war zu Gast bei bekannten Festivals wie dem Kilkenny Festival in Irland, dem Encuentro de Música y Academia Festival in Santander/Spanien, dem Highgate Festival und Spitalsfield Festival London und trat im Sommer 2004 beim Music at Menlo Festival in San Francisco/USA auf. Seit September 2005 lebt Olivia Jeremias in Hamburg, wo sie die Stelle der Solocellistin des Philharmonischen Staatsorchesters übernommen hat.
"Der Tod und das Mädchen“ habe ich seit Kindertagen gemeinsam mit meinen Geschwistern gespielt, unbedarft und voller Spiellust. Heute mit der Gewissheit und dem Wissen, dass Schuberts Musik ohne Worte alles widerspiegelt: Verzweiflung, Angst, Sanftmut und Trost.
Naomi Seiler, Solobratschistin
Wie oft die Musik Worte für das Unaussprechliche findet, zeigt sich im 5. Kammerkonzert: Als leichtfüßige Hommage an die Unbeschwertheit seiner Jugendjahre komponierte Hugo Wolf etwa seine „Italienische Serenade“ für Streicher. Ist der Ton dort heiteren Mutes, so zeigen seine Lieder eine andere Facette des Komponisten: In ihnen versuchte er die Maskierung der Menschen zu enttarnen, voll eindrücklicher Authentizität und tiefem Gefühl. Sein Intermezzo Es-Dur, das Wolf ein Jahr vor der italienischen Serenade schrieb, ist voll Elegie und hoffnungsvoller Leidenschaft. Ein Komponistenleben, das immer wieder zwischen Himmel und Abgrund schwankte. Reflexionen über das eigene Leben, das „Da-Sein“ und „Nach-Denken“ sind in Aribert Reimanns Bearbeitung der Lieder Felix Mendelssohn Bartholdys zu hören. Sechs Intermezzi für Streichquartett komponierte er hinzu, um die Lieder miteinander zu verbinden und ihnen seine eigene Sprache hinzuzufügen. Vieler Worte wiederum bedarf es nicht, wenn es um Schuberts „Der Tod und das Mädchen geht“. Kurz vor seinem Tod nahm er sich seine populärsten Lieder erneut vor und verarbeitete die bekanntesten Motive in Streichquartetten, so auch im Streichquartett d-Moll D 810. Heraus kam, was Schuberts Freund Moritz von Schwind als „Melodie“ beschrieb, „die bleibt wie von Liedern, ganz Empfindung und ganz ausgesprochen“.
Ort: Elbphilharmonie, Kleiner Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg