Unsuk Chin | Die dunkle Seite des Mondes
Komposition
Unsuk Chin
Komponistin
Unsuk Chin wurde 1961 in Seoul, Korea, geboren. Sie studierte Komposition an der Seoul National University bei Sukhi Kang sowie von 1985-1988 bei György Ligeti an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Der Erste Preis beim Gaudeamus-Wettbewerb in Amsterdam 1985 markierte den Beginn ihrer internationalen Karriere. Seither wurden ihre Werke von vielen der internationalen Spitzenorchester zur Aufführung gebracht, darunter die Berliner Philharmoniker, das New York Philharmonic Orchestra, das Chicago Symphony Orchestra, das Los Angeles Philharmonic Orchestra, das London Philharmonic Orchestra, das Birmingham Symphony Orchestra, das BBC Symphony Orchestra, das Orchestre Philharmonique de Radio France, das Gürzenich-Orchester Köln, das Orchestre Symphonique de Montréal, außerdem von renommierten Instrumentalgruppen wie dem Ensemble Intercontemporain, dem Ensemble Modern, der London Sinfonietta, Asko|Schönberg Ensemble sowie dem Kronos Quartet und dem Arditti Quartet. Im Auftrag u.a. des Pariser IRCAM entstanden auch elektronische Kompositionen.
Zu Chins Interpreten zählen Dirigenten wie Kent Nagano, Simon Rattle, Gustavo Dudamel, Alan Gilbert, Esa-Pekka Salonen, David Robertson, Peter Eötvös, Neeme Järvi, Markus Stenz, Myung-Whun Chung, George Benjamin, Susanna Mälkki, François-Xavier Roth und Ilan Volkov. Unsuk Chin war 2006–17 Composer-in-residence des Seoul Philharmonic Orchestra, ein Posten, den sie auch beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, bei der Essener Philharmonie sowie 2020 beim NDR Elbphilharmonie Orchester innehatte. Zahlreiche internationale Festivals und Konzerthäuser widmeten ihrem Schaffen Schwerpunkte, wie 2023 das Pariser Festival Présences. Für ihr kompositorisches Schaffen wurde sie mit etlichen Preisen ausgezeichnet, wie dem Grawemeyer Award for Music Composition, dem Arnold Schönberg-Preis, den Preisen der Kyung-Ahm und der Daewon Foundation, dem Musikpreis der Stiftung Fürst Pierre zu Monaco, dem koreanischen Ho-Am Prize, dem Wihuri Sibelius Prize, dem Marie-Josée Kravis Prize für zeitgenössische Musik der New Yorker Philharmoniker sowie dem Leonie Sonning Music Prize. 2024 erhielt sie den Ernst von Siemens Musikpreis.
2007 kam Chins erste Oper "Alice in Wonderland" an der Bayerischen Staatsoper unter Leitung von Kent Nagano zur Eröffnung der Münchner Opernfestspiele zur Uraufführung (auf DVD erschienen bei Unitel Classica). Portrait-CDs ihrer Musik erschienen bei der Deutschen Grammophon, Kairos und bei Analekta sowie als Sonderedition der Berliner Philharmoniker. 2006–2018 leitet Chin die von ihr gegründete Neue Musik-Reihe des Seoul Philharmonic Orchestra, von 2011 bis 2020 war sie künstlerische Leiterin der Reihe „Music of Today“ des Philharmonia Orchestra in London. 2022 begann eine fünfjährige Amtszeit als Programmdirektorin des Tongyeong International Festival in Südkorea, ebenso ihre Leitung des Weiwuying International Music Festival in Taiwan.
Chins Werke werden exklusiv beim Verlag Boosey & Hawkes verlegt. Die Komponistin lebt seit 1988 in Berlin.
Reprinted by kind permission of Boosey & Hawkes
Foto: Bonsook Koo
Mitarbeit Libretto
Kerstin Schüssler-Bach
Kerstin Schüssler-Bach studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Geschichte an der Universität zu Köln und promovierte 1995 über die Bühnenwerke Frank Martins. Von 1990-1997 war sie als Dramaturgin an der Oper Köln, von 1997-2007 als Dramaturgin am Aalto-Theater Essen engagiert. Seit 2007 ist sie Leitende Dramaturgin der Hamburgischen Staatsoper und der Philharmoniker Hamburg. Zahlreiche Werkessays und Radiosendungen schrieb sie u. a. für den WDR, das Lucerne Festival, EMI und SONY. Wissenschaftliche Beiträge veröffentlichte sie zuletzt zu Brahms, Mahler, Henze (u.a. in der Reihe „Große Komponisten und ihre Zeit“) sowie zur Kölner und Hamburger Operngeschichte. Sie arbeitete u. a. mit den Regisseuren Günter Krämer, Barrie Kosky, Tilman Knabe, Karoline Gruber, Jens-Daniel Herzog, Stefan Herheim und Michael Schulz zusammen. Sie ist Mitherausgeberin der „Brahms-Studien“ im Auftrag der Johannes Brahms-Gesellschaft Hamburg. Im Studiengang Musiktheater-Regie hat sie an der Musikhochschule Hamburg einen Lehrauftrag für Operndramaturgie inne.
Inszenierung
Dead Centre
Regie
Dead Centre wurde 2012 von Bush Moukarzel und Ben Kidd in Dublin gegründet. Ihre Arbeit wurde auf der ganzen Welt aufgeführt, unter anderem am Young Vic in London, an der Schaubühne in Berlin, im Dramaten in Stockholm, am BAM in New York, beim Brisbane Festival, beim Hong Kong Festival und am Teatro Piccollo in Mailand.
Zu ihren Projekten gehören "LIPPY", "Chekhov's First Play", "Hamnet", "Beckett's Room", "To Be a Machine (Version 1.0)" und "Good Sex". Sie kreierten außerdem neue Arbeiten an der Schaubühne Berlin (Shakespeare’s Last Play), am Göteborger Stadttheater(The Silence) und vier Projekte am Burgtheater Wien, darunter "Traumdeutung" von Sigmund Freud, das weiterhin im Repertoire gespielt wird.
Zu ihren Opernprojekten zählen "Bählamms Fest" bei der Ruhrtriennale (2021) und "Teorema" an der Deutschen Oper, Berlin, im Jahr 2023.
Foto: Ste Murray
Musikalische Leitung
Kent Nagano
Hamburgischer Generalmusikdirektor
Kent Nagano gilt als einer der herausragenden Dirigenten sowohl für das Opern- als auch das Konzertrepertoire. Seit der Spielzeit 2015/16 ist er Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper und Hamburgischer Generalmusikdirektor des Philharmonischen Staatsorchesters. Sehr stark setzt er sich zudem als Künstlerischer Leiter des Wagner Projektes „The Wagner Cycles“ der Dresdner Musikfestspiele mit dem Dresdner Festspielorchester und Concerto Köln und als Schirmherr der Herrenchiemsee Festspiele ein. Seit 2006 ist er Ehrendirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, seit 2019 von Concerto Köln, seit 2021 des Orchestre symphonique de Montréal sowie seit 2023 des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.
Die Saison 2024/25 ist die letzte Spielzeit von Kent Nagano als Generalmusikdirektor in Hamburg und bringt vier Neuproduktionen unter der musikalischen Leitung Naganos an die Staatsoper: Carl Orffs Trionfi, Richard Strauss' Ariadne auf Naxos, Unsuk Chins Die Dunkle Seite des Mondes, sowie Rodolphe Bruneau-Boulmiers Die Illusionen des William Mallory. Darüber hinaus dirigiert Nagano wie in jeder Saison Sinfoniekonzerte mit dem Philharmonischen Staatsorchester in der Elbphilharmonie, darunter die Neujahrsaufführung sowie die Uraufführung von Alex Nantes Symphonie Anahata, einem Auftragswerk des Philharmonischen Staatsorchesters.
Höhepunkte der vergangenen Spielzeiten in Hamburg waren u. a. Opernproduktionen wie Boris Godunow, Salome, Aufführungen von Sciarrinos Venere e Adone und Brittens Peter Grimes, Les Troyens, Lulu, Lessons in Love and Violence und die Uraufführung Stilles Meer sowie Les Contes d’Hoffmann in der Neuinszenierung von Daniele Finzi Pasca (bei EuroArts auf DVD erschienen, Februar 2022) die „Philharmonische Akademie“ in St. Michaelis, Open-Air-Konzerte auf dem Rathausmarkt sowie die Uraufführung von Pascal Dusapins Werk Waves für Orgel und Orchester in der Elbphilharmonie. Orchestertourneen mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg führten Kent Nagano in den vergangenen Jahren nach Japan, Spanien und Südamerika.
Zudem dirigiert Kent Nagano in der Saison 2024/25 unter anderem das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in Passau, das Orchestre symphonique de Montréal in Montréal und das Deutsche Symphonie-Orchester in Berlin. Darüber hinaus leitet er Dusapins Il Vaggio, Dante in einer Inszenierung von Claus Guth an der Pariser Oper und die Wiederaufnahme von Ligetis Le Grand Macabre in einer Inszenierung von Krzysztof Warlikowski an der Bayerischen Staatsoper in München.
Als vielgefragter Gastdirigent arbeitet Kent Nagano regelmäßig weltweit mit den führenden internationalen Orchestern, u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Orchestre Philharmonique Radio France, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Orchestre de l’Opéra national in Paris, dem Chicago sowie Detroit Symphony Orchestra, dem Radio Filharmonisch Orkest und den Wiener Symphonikern. Ein besonderes Projekt war die Bernstein-Oper A quiet place an der Pariser Oper. Weitere Opernproduktionen waren u. a. die Uraufführung von Dusapins Il viaggio, dante bei dem Festival d‘Aix-en-Provence, Hindemiths Cardillac, Henzes Die Bassariden und die Uraufführung von Saariahos L’amour de loin bei den Salzburger Festspielen. Zu den weiteren Uraufführungen, die er dirigiert hat, zählen Bernsteins A White House Cantata sowie die Opern Alice in Wonderland von Unsuk Chin, Three Sisters von Peter Eötvös und The Death of Klinghoffer und El Niño von John Adams.
Unter der künstlerischen Gesamtleitung von Kent Nagano und dem Intendanten der Dresdner Musikfestspiele Jan Vogler wird Wagners „Ring-Tetralogie“ im Rahmen des mehrjährigen Projekts "The Wagner Cycles" der Dresdner Musikfestspiele von 2023 bis 2026 neu erarbeitet – im künstlerischen Kontext seiner Entstehungszeit, auf Basis aktueller Erkenntnisse der Wagner- und Aufführungspraxis-Forschung, eingebunden in ein umfangreiches Rahmenprogramm. Den Auftakt bildete 2023 die Aufführung von Das Rheingold bei den Dresdner Musikfestspielen sowie die Tournee nach Köln, Ravello und Luzern unter der musikalischen Leitung von Kent Nagano. Mit Die Walküre folgte 2024 das zweite Werk der epochalen Erzählung in Prag, Amsterdam, Köln, Dresden, Hamburg und Luzern. 2025 widmet sich das Projekt Richard Wagners Siegfried in internationalen Konzert- und Opernhäusern als historisch informierte und konzertant Aufführungen.
Die Höhepunkte von Kent Naganos Zusammenarbeit mit dem Orchestre symphonique de Montréal von 2006 bis 2020 waren u. a. die Einweihung des neuen Konzertsaals Maison symphonique im September 2011, die Aufführung der kompletten Zyklen der Symphonien von Beethoven und Mahler, Schönbergs Gurrelieder, der konzertanten Versionen von Wagners Tannhäuser, Tristan und Isolde und Das Rheingold, Honeggers Jeanne d’Arc au Bücher sowie Messiaens Saint François d’Assise. Tourneen führten Nagano und das Orchester nach Kanada inklusive der nördlichen Territorien, Japan, Südkorea, Europa (zuletzt 2019), Südamerika und durch die USA. Im Juli 2018 dirigierte Kent Nagano das Orchester mit der Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki beim Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele.
Zu seinen Einspielungen mit dem Orchestre symphonique de Montréal bei Sony Classical/Analekta gehören 2013 Mahlers Orchesterlieder mit Christian Gerhaher sowie 2015 eine Gesamtaufnahme aller Symphonien von Beethoven. 2016 erschien bei Decca die von Nagano im März 2015 dirigierte Nordamerika-Premiere von L’Aiglon auf CD, einer selten aufgeführten Oper von Honegger und Ibert. Ferner erschien bei Decca 2016 Danse Macabre mit Werken von Dukas, Saint-Saens, Ives u. a. sowie 2018 Bernsteins A quiet place anlässlich des 100. Geburtstagsjubiläum des Komponisten. 2019 erschien John Adams’ Common tones in simple time und Harmonielehre bei Decca und 2020 die Lukas-Passion von Penderecki bei BIS sowie die Einspielung von Werken von Alberto Ginastera, Bernstein und Samy Moussa bei Analekta.
Während seiner Zeit als Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München von 2006 bis 2013 hat Kent Nagano deutliche Akzente gesetzt. Unter seiner musikalischen Leitung wurden die Opern Babylon von Jörg Widmann, Das Gehege von Wolfgang Rihm und Alice in Wonderland von Unsuk Chin uraufgeführt. Darüber hinaus leitete er Neuproduktionen wie Mussorgskys Boris Godunow und Chowanschtschina, Strauss‘ Ariadne auf Naxos und Die Schweigsame Frau, Poulencs Dialogues des Carmelites, Messiaens Saint François d’Assise, Bergs Wozzeck, George Benjamins Written on skin und Wagners Der Ring des Nibelungen. Tourneen mit dem Bayerischen Staatsorchester führten Nagano und das Orchester durch Europa und nach Japan. Neben Einspielungen der Symphonien Nr. 4 und 7 von Bruckner bei Sony hat Kent Nagano mit dem Bayerischen Staatsorchester verschiedene Opernaufführungen auf DVD veröffentlicht: Unsuk Chins Oper Alice in Wonderland (2008) und Mussorgskys Chowanschtschina (2009) bei unitel classica/medici arts, Dialogue des Carmélites bei Bel Air Classiques (2011) sowie Lohengrin (2010) bei Decca.
Eine weitere wichtige Station in Naganos Laufbahn war seine Zeit als künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin von 2000 bis 2006. Mit dem Orchester führte er u. a. Schönbergs Moses und Aron auf (in Zusammenarbeit mit der Los Angeles Opera) und gastierte bei den Salzburger Festspielen mit Zemlinskys Der König Kandaules und Schrekers Die Gezeichneten sowie im Festspielhaus Baden-Baden mit Parsifal und Lohengrin, inszeniert von Nikolaus Lehnhoff. Parsifal, Die Gezeichneten und Lohengrin sind auf DVD erschienen. Zu Naganos Aufnahmen mit dem Orchester gehören Bernsteins Mass, Bruckners Symphonien Nr. 3 und 6, Beethovens Christus am Ölberge, Wolfs Mörike-Lieder, Mahlers Symphonie Nr. 8, Schönbergs Jakobsleiter und Friede auf Erden sowie Johannes Brahms‘ Symphonie Nr. 4 und Arnold Schönbergs Variationen für Orchester op. 31, erschienen bei Harmonia Mundi. Als Ausdruck der Verbundenheit ernannte das Orchester seinen scheidenden Chefdirigenten 2006 zum Ehrendirigenten – eine Auszeichnung, die in der sechzigjährigen Geschichte des Orchesters erst zum zweiten Mal vergeben wurde. Bis heute verbindet ihn eine enge Freundschaft mit dem Orchester.
Im Oktober 2019 erschien die 4-CD-Box mit Kent Nagano, der Pianistin Mari Kodama und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin mit sämtlichen Klavierkonzerten Beethovens, inklusive des Nullten, sowie mit dessen Rondo für Klavier und Orchester WoO 6, dem Tripelkonzert für Klavier, Violine und Violoncello op. 56 und den Eroica-Variationen op. 35 bei Berlin Classics.
Mit Labels wie BIS, Decca, Sony Classical, FARAO Classics und Analekta verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, aber auch Berlin Classics, Erato, Teldec, Pentatone, Deutsche Grammophon und Harmonia Mundi ergänzen seine Diskografie. Seine Aufnahmen von Busonis Doktor Faust mit der Opéra National de Lyon, Prokofjews Peter und der Wolf mit dem Russian National Orchestra sowie Kaija Saariahos L’amour de loin mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin wurden mit einem Grammy ausgezeichnet.
Anlässlich Kent Naganos 70. Geburtstag erschien im Oktober 2021 eine 3-CD-Box mit Werken von Messiaen bei dem BR Klassik Label. Die Veröffentlichung beinhaltet Live-Mitschnitte von Messiaens Poèmes pour Mi, Chronochromie und La Transfiguration de Notre Seigneur Jésus-Christ von Konzerten mit dem Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks, die die enge Vertrautheit Naganos mit der Musiksprache Messiaens auf besondere Weise zeigen.
Im September 2021 veröffentlichte Kent Nagano im Berlin Verlag sein zweites Buch, in „10 Lessons of my Life“ erinnert er sich an sehr persönliche Begegnungen seines Lebens, aus denen er nicht nur für seine Karriere Entscheidendes gelernt hat. Darunter finden sich unter anderen die isländische Pop-Künstlerin Björk, Frank Zappa, Leonard Bernstein, Pierre Boulez oder auch der Physik-Nobelpreisträger Donald Glaser. 2015 veröffentlichte Kent Nagano mit “Erwarten Sie Wunder!” im Berlin Verlag ein Plädoyer für die Klassische Musik. 2019 wurde das Buch bei dem kanadischen Verlag McGill-Queen‘s University Press unter dem Titel ″Classical Music – Expect the Unexpected“ auf Englisch sowie 2015 unter „Sonnez, merveilles!“ auf Französisch bei Éditions du Boréal herausgegeben.
Als gebürtiger Kalifornier hält Kent Nagano engen Kontakt zu seiner Heimat. Von 1978 bis 2009 war er Music Director beim Berkeley Symphony Orchestra und ist dort weiterhin als Conductor Laureate tätig. Seine ersten großen Erfolge feierte er 1984 beim Boston Symphony Orchestra, als Messiaen ihn für die Uraufführung seiner Oper Saint François d’Assise zum Assistenten des Dirigenten Seiji Ozawa ernannte. Sein Erfolg in den USA führte zu Berufungen in Europa: Von 1988 bis 1998 war er Music Director der Opéra National de Lyon und von 1991 bis 2000 Music Director des Hallé Orchestra. 2003 wurde Nagano zum ersten Music Director der Los Angeles Opera ernannt, nachdem er bereits zwei Jahre lang Principal Conductor der Oper gewesen war.
Seit 2005 ist Kent Nagano Ehrendoktor der McGill University in Montréal, seit 2006 Ehrendoktor der Université de Montréal und seit 2018 Ehrendoktor der San Francisco State University. 2021 ernannte ihn die Hochschule für Musik und Theater Hamburg zum Professor. Seit 2017 ist Kent Nagano „Compagnon“ des „Ordre des arts et des lettres“ von Québec und im Herbst 2023 wurde Kent Nagano außerdem der Titel des „Chevalier“ im „Ordre des art et des lettres“ Frankreichs verliehen. Im Februar 2024 wurde Kent Nagano durch den Bundespräsidenten mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und im Juni 2024 wurde ihm der Order of Canada, die höchste zivile Auszeichnung von Kanada verliehen. Kent Nagano wurde 2024 mit dem renommierten Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet.
Foto: Dominik Odenkirchen
Bühne
Jeremy Herbert
Bühnenbildner
Jeremy Herbert ist als Bühnenbildner und Multimedia-Künstler tätig. Er entwarf zahlreiche Bühnenbilder für das Royal Court Theatre, unter anderem für Sarah Kanes »Cleansed«, Tom Murphys »Alice Trilogy«, Marius von Mayenburgs »The Ugly One« und Olivier Choinières »Bliss«. Für sein Bühnenbild zur Uraufführung von »4.48 Psychosis« wurde er mit dem Barclay Award ausgezeichnet. Jeremy Herbert war außerdem für Michael Nymans Oper »Man and Boy DADA« als Bühnenbildner und Videoregisseur am Almeida Theater London engagiert und entwarf das Bühnenbild für die Premiere von John Taverners Oper »Mary of Egypt« beim Aldeburgh Festival. Außerdem arbeitete er für die Royal Shakespeare Company (»The Tempest«, »Roberto Zucco«, »Beauty and the Beast«), das Piccolo Teatro in Mailand (»Attempts on her Life«) und das Almeida Theatre in London (»The Triumph of Love«, »Parlour Song«). Auch im Londoner Theaterviertel West End war er tätig und zeichnete unter anderem als Bühnenbildner für »This is our Youth« und »Treats« am Garrick Theatre, »Sexual Perversity in Chicago« am Royal Haymarket Theatre und »Up for Grabs« am Wyndham‘s Theatre verantwortlich. Zu seinen jüngsten Projekten zählen »Rodelinda« an der English National Opera, »La Traviata« bei den Wiener Festwochen sowie »Hamlet«, »The Glass Menagerie« und »Blackta« am Young Vic Theatre.
In der Saison 2008/09 arbeitete er erstmals mit dem Regisseur Ramin Gray zusammen und schuf das Bühnenbild für dessen Inszenierung von Simon Stephens »Harper Regan« am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und bei den Salzburger Festspielen. Es folgte eine weitere gemeinsame Arbeit im Rahmen der Neuproduktion von Benjamin Brittens »Death in Venice« an der Staatsoper Hamburg. In der Spielzeit 2014/15 verantwortet Jeremy Herbert das Bühnenbild für die Uraufführung von Beat Furrers »la bianca notte / die helle nacht«.
Kostüme
Janina Brinkmann
Kostüme
Janina Brinkmann wurde in Hamburg geboren. Sie absolvierte ihr Studium als Diplom-Modedesignerin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Es folgten mehrere Kostümassistenzen am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Janina Brinkmann entwarf Kostümbilder für Inszenierungen der Regisseure Leander Haußmann, Christoph Mehler, Kevin Rittberger und Samuel Weiss unter anderem am Berliner Ensemble, am Maxim Gorki Theater Berlin, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Schauspielhaus Hamburg, am Schauspielhaus Wien, am Schauspiel Frankfurt, am Schauspiel Köln, am Schauspiel Leipzig und an den Staatstheatern Mainz, Nürnberg und Stuttgart sowie am Burgtheater Wien. Die Inszenierungen »Onkel Wanja« am Staatstheater Stuttgart und »Die Unverheiratete« am Burgtheater Wien von Robert Borgmann, für die sie die Kostüme gestaltete, wurden zum Berliner Theatertreffen 2014 und 2015 eingeladen.
In der Spielzeit 2014/15 arbeitet die Künstlerin zum ersten Mal an der Staatsoper Hamburg und entwirft die Kostüme für Beat Furrers Oper »la bianca notte / die helle nacht« in der Inszenierung von Ramin Gray.
Licht
James Farncombe
Lichtdesigner
Geburtsort:
Shropshire, UK
Studium:
Contemporary Art, Nottingham Trent University
Auszeichnungen:
WhatsOnStage Award for Best Lighting Design (2011), Obie Award/Special Mentions (2018)
Nominiert für: Laurence Olivier Award – Best Lighting Design (2016), Drama Desk Award for Outstanding Ligthing Design for a Play (2017), Golden Mask Award for Musical Theatre/Best Light Designer (2019)
Wichtige Arbeiten:
Oper: Jenůfa, Lessons in Love and Violence (also Gran Teatre del Liceu, Dutch National Opera, Opéra de Lyon, Hamburg State Opera), Theodora (Royal Opera House); Lucia di Lammermoor (Metropolitan Opera, New York, Los Angeles Opera); Le Vin Herbé (Berliner Staatsoper); Innocence (also Helsinki and Royal Opera House), Pelléas et Mélisande, Alcina (also Bolshoi Theatre of Russia); Tristan und Isolde, Ariadne auf Naxos, Trauernacht (Aix-en-Provence); La Traviata (Opéra de Paris, Palais de Garnier, Wiener Staatsoper); Streetscene (Teatro Real, Madrid); Jenůfa (also Palau de les Arts, Valencia), Der Zwerg, (Dutch National Opera); Francesca Da Rimini (Opéra National du Rhin); Miranda (Opéra Comique); The Barber of Seville (Glyndebourne); Marriage of Figaro (Opera North); Pelléas et Mélisande (Den Norske Opera); Der fliegende Holländer, Ariodante (Scottish Opera); Benjamin, dernière nuit (Opéra de Lyon), u. a.
Ballett: „Der Nussknacker“, „Carmen“, “ L’Oiseau de feu“ (Norwegisches Nationalballett), u. a.
Theater: Yerma (& Armory, NY), Measure for Measure (Young Vic); When We Have Sufficiently Tortured Each Other, Macbeth, People, Places & Things (also West End, UK Tour and St Ann’s Warehouse, NY; Olivier nomination for Best Lighting Design), Twelfth Night, Three Winters, The Plough and the Stars, Man and Superman (National); The Tragedy of King Richard the Second (Almeida); Ghost Stories (Lyric Hammersmith, West End & Tour); White Devil, As You Like It, A Mad World My Masters (RSC); The Tempest, Henry IV (St Ann’s NYC); Julius Caesar (Donmar at King’s Cross); Anatomy of Suicide (Royal Court & Hamburg Schauspielhaus); The Duchess of Malfi (Old Vic); The Dresser (Duke of York’s); The Ladykillers (also Gielgud), Swallows and Amazons (Vaudeville); Ibsen Huis, De Meiden (Toneelgroep, Amsterdam), u. a.
Video
Sophie Lux
Dramaturgie
Dr. Angela Beuerle
Dramaturgin
Aufgewachsen:
Freiburg im Breisgau, Deutschland
Studium:
Musikwissenschaft, Germanistik und Skandinavistik, Universität Hamburg; Promotion mit einer Arbeit zur mittelalterlichen Sprachtheorie zum Dr. phil. (s.c.l.)
Stationen:
freie Dramaturgin für Musiktheater (seit 2014), Lehrtätigkeit an der Theaterakademie der HfMT Hamburg (seit 2014), Dramaturgin für Musiktheater am Staatstheater Stuttgart (2006–2014), freie künstlerische Mitarbeit u. a. an der Hamburgischen Staatsoper, bei der Ruhtriennale (bis 2006); publiziert regelmäßig im Bereich Oper, Konzert, Musik- und Literaturwissenschaft
Zusammenarbeit:
Peter Konwitschny, La fura dels baus, Joachim Schlömer, Igor Bauersima, Yona Kim, Thomas Bischoff, Markus Dietz, Calixto Bieito, Andrea Moses, Jossi Wieler/Sergio Morabito, Lydia Steier, Philipp Himmelmann, u. a.
Dramaturgie
Michael Sangkuhl
Dramaturgie
Geburtsort:
Regensburg, Deutschland
Studium:
Historische Musikwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Regensburg
Bezug zur Staatsoper:
Dramaturgie an der Staatsoper Hamburg und für die Konzerte des Philharmonischen Staatsorchesters seit der Spielzeit 2022/23
Stationen:
Hospitanzen, Regieassistenzen, Abendspielleitung und Inspizienz für Übertitelung am Staatstheater Saarbrücken, am Theater Regensburg und bei den Tiroler Festspielen in Erl
Wissenschaftliche Lehrtätigkeit im Bereich Musikwissenschaft an der Universität Regensburg
Foto: Johannes Xaver Zepplin
Chorleitung
Christian Günther
Stellvertretender Chordirektor
Geburtsort:
Freiburg im Breisgau, Deutschland
Studium:
Dirigierstudium an der Hochschule für Musik und Theater in München (Abschluss 2000); Dirigierkurse bei Neeme Järvi, Jorma Panula und Gianluigi Gelmetti
Bezug zur Staatsoper:
Stellvertretender Chordirektor an der Staatsoper Hamburg seit der Spielzeit 2019/20
Stationen:
Assistent des Chordirektors an der Staatsoper Hamburg (2008–2019), regelmäßiger Gast beim NDR-Chor (seit 2018 ), Gastchordirektor am Opernhaus Zürich (2018), Assistent von Eberhard Friedrich beim Chor der Bayreuther Festspiele (2017), Gastengagements beim Musikfest Bremen, beim Festival der Projektgruppe Neue Musik Bremen und beim Oh Ton-Ensemble Oldenburg, Leitete des Ensembles „Atelier Neue Musik“ sowie Lehrauftrag für Dirigieren an der Hochschule für Künste Bremen (seit 2007), Stellvertretender Chordirektor und Leiter des Kinderchores (2002–2007) sowie 2. Kapellmeister (2005–2007) am Bremer Theater, Dirigent des Ensembles für Neue Musik „piano possibile“ München (1996–2007), Gastrepetitor und Assistent am Württembergischen Staatstheater in Stuttgart, am Theater am Gärtnerplatz in München und bei der Münchner Biennale
Zusammenarbeit mit anderen Chören:
Chor der Hamburgischen Staatsoper, NDR Chor, Kinderchor des Bremer Theaters, u. a.
Dr. Kieron
Thomas Lehman
Bariton
Studium:
Eastman School of Music
Wichtige Partien:
Gunther (Götterdämmerung), Luzifer (Antikrist), Germont (La traviata), Don Fernando (Fidelio), Lescaut (Manon Lescaut), Ford (Falstaff), Marcello (La bohème), Renato (Un ballo in maschera), Figaro (Il barbiere di Siviglia), Il Conte Almaviva (Le nozze di Figaro), Valentin Faust), Silvio (Pagliacci), Ibn Hakia (Iolanta), u. a.
Bühnen:
Deutsche Oper Berlin, Komische Oper Berlin, Theater Basel, Edinburgh International Festival, Teatro São Carlos, Opéra national de Lorraine, u.a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Stefan Herheim, Olivier Py, David Hermann, Barrie Kosky, u.a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Enrique Mazzola, Sir Simon Rattle, u.a.
Foto: Renèe Dee
Meister Astaroth
Bo Skovhus
Bariton
Geburtsort:
Ikast, Dänemark
Studium:
Musikinstitut Aarhus, Königliche Opernakademie Kopenhagen
Auszeichnungen:
Österreichischer Kammersänger, Ritterorden von Dänemark, Ehrenmitglied der Freunde der Wiener Staatsoper
Wichtige Partien:
König Lear (Lear), Cortez (Die Eroberung von Mexiko), Beckmesser (Die Meistersinger von Nürnberg), Dr. Schön/Jack the Ripper (Lulu), Mandryka (Arabella), Conte Almaviva (Le Nozze di Figaro), Eisenstein (Die Fledermaus), Hamlet (Hamlet v. Ambroise Thomas), Claudius (Hamlet v. Arno Schreier), Peer Gynt (Peer Gynt), Bariton (Jedermann-Monologe), René (Der Graf von Luxemburg), Danilo (Die lustige Witwe), Tamare (Die Gezeichneten), Jean-Charles (Das Floß der Medusa), Eugen Onegin (Eugen Onegin), Schischkow (Aus einem Totenhaus), Bariton (Lyrische Sinfonie), Bariton (Lieder eines fahrenden Gesellen), Kurwenal (Tristan und Isolde), Titus (Berenice), Karl V (Karl V), Kowaljow (Die Nase), Amfortas (Parsifal), Peter (Hänsel und Gretel), Gefangener (Il Prigioniero), Agamemnon (Iphigénie en Aulide), Oreste (Iphigénie en Tauride), Frank & Fritz (Die tote Stadt), Jonny (Jonny spielt auf), Ulisse (Il ritorno d'Ulisse in Patria), Don Alfonso (Così fan tutte), Don Giovanni (Don Giovanni), Andrej Bokonski (Krieg und Frieden), Ramiro (L’Heure espagnol), Graf (Capriccio), Barbier (Die schweigsame Frau), Storch (Intermezzo), Nick Shadow (The Rake’s Progress), Jelezki (Pique Dame), Wolfram von Eschenbach (Tannhäuser), Heerrufer (Lohengrin), Grigori Stepanowitsch (The bear), Oberst Chabert (Oberst Chabert), Melisso (Alcina), u. a.
Bühnen:
Hamburgische Staatsoper, Opéra Bastille, Opéra Garnier, Salzburger Festspiele, Wagner Festspiele Budapest, Bayerische Staatsoper, Volksoper Wien, Wiener Staatsoper, Konzerthaus Wien, Musikverein Wien, Concertgebouw Amsterdam, Staatsoper Dresden, Deutsche Oper am Rhein, Theater an der Wien, Teatro del Liceu Barcelona, Oper Köln, Niederländische Oper Amsterdam, Maggio Musicale Fiorentino, Teatro Real Madrid, Deutsche Oper Berlin, Philharmonie Berlin, Festival d‘Aix-en-Provence, Teatro Regio di Torino, Königliche Oper Kopenhagen, Glyndebourne Festival, Metropolitan Opera, Carnegie Hall, Lyric Opera of Chicago, Los Angeles Opera, San Francisco Opera, Verbier Festival, Wigmore Hall, Grand Théâtre de Genève, Staatsoper Budapest, Elbphilharmonie Hamburg, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Willy Decker, Romeo Castellucci, Stefan Herheim, Claus Guth, Christoph Loy, Karoline Gruber, Calixto Bieito, John Cox, Roberto de Simone, Marco Arturo Marelli, Jonathan Miller, Jürgen Flimm, Peter Konwitschny, Jens-Daniel Herzog, Robert Carsen, Sabine Hartmannshen, Frank Castorf, Nikolaus Lehnhoff, Jerome Savar, Dimitri Tcherniakov, Franceska Zambello, David McVicar, Martin Kusej, Markus Bothe, Emmanuelle Bastet, Torsten Fischer, Günter Krämer, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Kirill Petrenko, Christoph Eschenbach, Armin Jordan, Philippe Jordan, Kent Nagano, Franz Welser-Möst, Simone Young, Michael Boder, Ingo Metzmacher, Claudio Abbado, Daniel Barenboim, James Conlon, Sir Andrew Davis, Bertrand de Billy, Charles Dutoit, Claus Peter Flor, Christoph von Dohnanyi, Sir John Eliot Gardiner, Nikolaus Harnoncourt, Marek Janowski, Mariss Jansons, Sir Charles Mackerras, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Seiji Ozawa, Georges Prètre, Donald Runnicles, Esa-Pekka Salonen, Wolfgang Sawallisch, Ulf Schirmer, Horst Stein, Sir Jeffrey Tate, Christian Thielemann, Edo de Waart, Dietfried Bernet, Rudolf Bibl, Alfred Eschwe, Peter Schneider, François-Xavier Roth, Gabriel Feltz, Fabio Luisi, Allan Gilbert, Manfred Honeck, u. a.
Miriel
Siobhan Stagg
Sopran
Highlights in Siobhan Staggs Spielzeit 2017/18 sind unter anderem Pamina (Die Zauberflöte) am Royal Opera House Covent Garden; Gilda (Rigoletto) an der Hamburgischen Staatsoper; Najade (Ariadne auf Naxos) als Hausdebüt an der Bayerischen Staatsoper und Pamina, Zerlina (Don Giovanni), Musetta (La bohème) und Contessa di Folleville (Il viaggio a Reims) an der Deutschen Oper Berlin.
Als Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin war sie seit 2013/14 in Rollen wie Pamina, Sophie (Der Rosenkavalier), Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Gilda, Marguerite de Valois (Les Huguenots) sowie Waldvogel und Woglinde im „Ring“-Zyklus, dirigiert von Sir Simon Rattle, zu erleben.
Weitere Partien an anderen Häusern waren Cordelia in Aribert Reimanns „Lear“ an der Hamburgischen Staatsoper; Blonde an der Hamburgischen Staatsoper und der Dutch National Opera; Woglinde an der Deutschen Staatsoper, die Titelpartie in Luigi Rossis „Orpheus“ an der Royal Opera und Morgana (Alcina) und Marzelline (Fidelio) am Grand Théâtre de Genève.
Siobhan Staggs kommende Engagements sind unter anderem ihr Debüt in den USA an der Lyric Opera of Chicago in der Titelpartie von „Cendrillon“, ihr Debüt beim Festival d’Aix-en-Provence und Mélisande (Pelléas et Mélisande) als ihr Debüt an der Victorian Opera Australia.
Highlights im Konzertbereich sind Brahms „Ein Deutsches Requiem“ (Berliner Philharmoniker/Christian Thielemann), Zemlinskys „Lyric Symphony“ bei den BBC Proms (BBC Symphony Orchestra/Simone Young), Haydns „Creation“ (Melbourne Symphony Orchestra/Sir Andrew Davis), Mozart-Arien gemeinsam mit Rolando Villazon in der Salzburger Mozartwoche (Mozarteumorchester Salzburg/Kristiina Poska) und eine Australien-Tournee mit Roberto Alagna.
Foto: Simon Pauly
Chor
Chor der Hamburgischen Staatsoper
Mit seinen rund 70 Mitgliedern zählt der Chor der Hamburgischen Staatsoper seit vielen Jahren zu den weltweit besten Opernchören. Das vielfältige Repertoire – fast ausschließlich in Originalsprache – ist weit gefächert und reicht von Barock- und Spielopern über die großen Werke Verdis und Wagners bis zu zeitgenössischen Kompositionen.
Fast jeden Abend stehen die Chormitglieder in anderen Rollen auf der Bühne der Staatsoper. Mal als Matrosen, Pilger oder Verschwörer, dann wieder als Höflinge, Jäger, Wahnsinnige oder Gefangene. Als Kreuzritter fuhren sie in „I Lombardi alla prima Crociata“ nach Jerusalem, sie begleiten Madama Butterfly zu ihrer Hochzeit und bejubelten Fürst Igor. Die Sängerinnen und Sänger des Opernchores stellen in jeder Vorstellung ihr künstlerisches Können, ihre Wandlungsfähigkeit und ihre Spielfreude aufs Neue unter Beweis.
2013 hat Eberhard Friedrich die Leitung übernommen.
Foto: Niklas Marc Heinecke
Orchester
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Orchester
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Adam Fischer, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg und seit Juni 2023 auch dessen Ehrendirigent. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan, im Frühjahr 2023 gab das Philharmonische Staatsorchester unter seiner Leitung sein von Publikum und Presse bejubeltes Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen, Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019, und 2023 wurde ARCHE erneut mit großem Erfolg aufgeführt.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Foto: Foto: Felix Broede