Ballettabend mit Werken von Pina Bausch, Hans van Manen, Demis Volpi und Justin Peck | The Times Are Racing
Musikalische Leitung
Vitali Alekseenok
Dirgent
Vitali Alekseenok fasziniert mit seiner durchdringenden Musikalität und abgerundeten Interpretationen sowie seiner offenen und zugleich tiefgründigen Persönlichkeit als eines der spannendsten Talente der jungen Dirigentengeneration.
Ins Rampenlicht der internationalen Aufmerksamkeit trat er 2021 mit dem ersten Platz beim Arturo-Toscanini-Dirigentenwettbewerb in Parma, wo er unter anderem auch den Publikumspreis und den Preis für die beste Aufführung einer Verdi-Oper erhielt.
Seit der Spielzeit 2024/25 ist Alekseenok Chefdirigent der Deutschen Oper am Rhein, wo er Wiederaufnahmen von "Turandot", "Tosca", "Hänsel und Gretel" und "Die Zauberflöte" sowie die Neuproduktion von "Sacre" mit Werken von Igor Strawinsky und Richard Strauss dirigiert. Von November 2022 bis Juli 2024 war er dort als Kapellmeister tätig.
Außerdem gab er 2022/23 sein Debüt am Teatro alla Scala mit der Uraufführung der Oper "Il Piccolo Principe" und gab Konzerte beim Beethovenfest in Bonn, Rossini Festival in Pesaro, Ludwigsburger Festspiele und beim Klangforum Wien. Im Dezember 2022 wurde Alekseenok zum Ersten Gastdirigenten am Teatro Massimo Bellini ernannt.
In den vergangenen Spielzeiten dirigierte er u.a. das MDR-Radio-Sinfonieorchester Leipzig, das Orchester des Teatro Comunale di Bologna, die Düsseldorfer Symphoniker, die Staatskapelle Weimar, die Lucerne Festival Strings, das Toscanini Orchestra in Parma und das Kyiv Symphony Orchestra.
Als Operndirigent leitete Vitali Alekseenok im Herbst 2021 die erste ukrainische Aufführung von Wagners "Tristan und Isolde" an der Nationaloper der Ukraine. Als Assistent und Dirigent arbeitete er auch an der Bayerischen Staatsoper in München, dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona, der Oper Graz, der Nationaloper Odessa, dem Deutschen Nationaltheater Weimar und der Oper Varna. 2018 dirigierte er im Rahmen des Projekts "Musik und Dialog" eine Neuproduktion von Mozarts Oper "Don Giovanni" in der ukrainischen Militärregion Sewerodonezk.
Alekseenok ist der Gründer und künstlerische Leiter des Ensembles paradigme, das Werke des 20. und 21. Jahrhunderts sowie Uraufführungen aktueller Komponisten aufführt.
Nach seinem Studium in St. Petersburg (Prof. Alexander Alekseev) und Weimar (Prof. Nicolas Pasquet, Ekhart Wycik, Gunter Kahlert) nahm Alekseenok an Meisterkursen u. a. bei Bernard Haitink, Fabio Luisi, Jorma Panula und Ricardo Muti teil. Er arbeitete auch mit Vladimir Jurowski, Oksana Lyniv, Lothar Zagrosek und Maurizio Barbaccini zusammen.
Vitali Alekseenok ist in verschiedenen pädagogischen Bereichen tätig, unter anderem als Dirigent zahlreicher Jugendorchester in Deutschland, Italien, Polen und der Ukraine sowie als Dozent an den Universitäten in München, Berlin und Frankfurt am Main.
Er ist Autor des Buches "Die weißen Tage von Minsk" (S. Fischer Frankfurt, 2021) und hat Artikel und Essays u.a. für den Tagesspiegel, die Neue Rundschau Frankfurt und Religion & Gesellschaft Zürich verfasst.
Im Juni 2021 wurde Alekseenok zum neuen künstlerischen Leiter des Charkiwer Musikfestivals in der Ukraine ernannt, das während des Krieges zahlreiche Konzerte in Luftschutzkellern, U-Bahnen und Krankenhäusern in Charkiw veranstaltet hat.
Foto: Elza Zhrerebchuk
Orchester
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Orchester
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Adam Fischer, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg und seit Juni 2023 auch dessen Ehrendirigent. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan, im Frühjahr 2023 gab das Philharmonische Staatsorchester unter seiner Leitung sein von Publikum und Presse bejubeltes Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen, Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019, und 2023 wurde ARCHE erneut mit großem Erfolg aufgeführt.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Foto: Foto: Felix Broede